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Analytik NEWS
Das Online-Labormagazin
01.12.2025

26.11.2025

Wie verändert KI Ihr wissenschaftliches Fach?


Ob in der Molekularbiologie, der Klimaforschung, der Literaturwissenschaft oder der Archäologie - so gut wie jedes Gebiet der Wissenschaft ist von den rasanten Entwicklungen der künstlichen Intelligenz (KI) betroffen. Modelle, die vor wenigen Jahren noch als experimentell galten, sind heute zu unverzichtbaren Werkzeugen geworden.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) will deshalb wissen: Wie verändert KI Ihr wissenschaftliches Fach? Forschende aus allen Disziplinen können Essays einreichen. Die besten Einsendungen werden veröffentlicht und mit insgesamt 16.000 Euro prämiert.

Sei es das Herauslesen kultureller Muster aus Millionen Zeilen Text, das Vorhersagen von Proteinfaltungen oder das Simulieren hochauflösender Klimaszenarien - KI spürt Strukturen in kürzester Zeit auf. Doch eröffnet diese Technologie tatsächlich neue Erkenntnispfade? Oder verleitet sie eher dazu, die Komplexität wissenschaftlicher Fragestellungen zu unterschätzen?

Zugleich wächst der Bedarf an Qualitätskontrolle. KI liefert Ergebnisse - aber keine Einordnung. Sie generiert Hypothesen - aber keine Theorie. Und sie macht Fehler, oft auf subtile Weise. ÖAW-Präsident Heinz Faßmann sagt: "Mit der diesjährigen Preisfrage richten wir uns an Vertreter von Wissenschaft und Forschung. Kein Feld, ob Natur- oder Geisteswissenschaften, bleibt heute unberührt vom Einsatz der Künstlichen Intelligenz. Uns interessiert: Wie stellen sich diese Veränderungen dar? Ich freue mich auf viele Einsendungen aus den unterschiedlichen Disziplinen."

Wie gestaltet KI die Wissenschaft - und wie gestalten wir den Umgang mit ihr?

Die ÖAW lädt Forschende aller Disziplinen ein, ihre Perspektive einzubringen: Was bedeutet KI für die Methodik, die Kreativität und die theoretische Basis Ihres Fachs? Welche Chancen eröffnet sie - und wo sind ihre Grenzen?

Der Wettbewerb steht Einzelpersonen und Gruppen offen, die Beiträge können sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch verfasst werden. Essays mit Quellenangaben und einer Längenbeschränkung von 10.000-15.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) können bis zum 30. April 2026 eingereicht werden.

Eine interdisziplinär zusammengesetzte Preiskommission wählt die besten Antworten aus, die mit 8.000 Euro für den ersten, 6.000 Euro für den zweiten und 2.000 Euro für den dritten Platz prämiert werden. Mit der Preisfrage knüpft die ÖAW an ein über 250 Jahre altes Format an, das Akademien genutzt haben, um Antworten auf die Herausforderungen ihrer Zeit zu finden.

» Infos und Teilnahmebedingungen

Quelle: Österreichische Akademie der Wissenschaften