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30.06.2024

22.06.2004

Europäischer Preis für Forschungsprojekt zur Verbesserung der Luftqualität in Europa

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Das EUROTRAC-2-Projekt wurde mit dem EUREKA-Lillehammer Award 2004 für seinen herausragenden Beitrag zum Umweltschutz in Europa ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet im Rahmen der EUREKA-Ministerkonferenz in Paris am 18. Juni statt. EUREKA ist eine Initiative für anwendungsnahe Forschung in Europa und bietet Industrie und Wissenschaft einen Rahmen für grenzüberschreitende Kooperationsprojekte. Jährlich zeichnet EUREKA einen Projektbeitrag aus, der zur Verbesserung der Umweltsituation in Europa beiträgt und nachhaltige Lösungen für Probleme in den Bereichen Abfall und Umweltverschmutzung aufzeigt.

Im Rahmen von EUROTRAC-2 wurden europaweit interdisziplinäre Forschungsvorhaben zu Transport und Umwandlung von umweltrelevanten Spurensubstanzen in der Atmosphäre über Europa durchgeführt. Koordiniert wurde EUROTRAC-2 vom "International Scientific Secretariat" (ISS), das am GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit angesiedelt war.

Ziel des Projekts war es, den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu Entstehung, Verhalten, Transport und Wirkungen von Luftschadstoffen zu verbessern, um daraus den politischen Entscheidungsträgern Handlungsempfehlungen für Minderungs- und Vermeidungsstrategien zu geben. So konnte die Bedeutung des zwischen Kontinenten fern-verfrachteten troposphärischen Ozons herausgestellt werden. Dies führt dazu, dass trotz regional erfolgreicher Maßnahmen zur Verringerung kurzzeitiger Spitzenbelastungen in den Städten die Ozon-Durchschnittskonzentrationen messbar zugenommen haben. Untersuchungen im Rahmen von Eurotrac-2 zeigten außerdem, dass so genannte Kleinstpartikel, wie Aerosole und Nano-Partikel, eine ähnliche große Bedeutung sowohl für die Luftqualität als auch für das regionale und globale Klima haben. Die Konzentrationen dieser Substanzen überschreiten immer wieder die EU-Grenzwerte.

Der interdisziplinäre Forschungsverbund zu Luftschadstoffen in unteren Luftschichten (Troposphäre) hat wesentlich dazu beigetragen, ein europaweites Netzwerk der Forschung zu etablieren, in das erstmals auch die Staaten Osteuropas eingebunden wurden. Eine weitere Stärke war die Förderung der fachübergreifenden Zusammenarbeit verschiedenster Forschungsdisziplinen.

Nach sechsjähriger Laufzeit wurde das Projekt EUROTRAC-2 zur Mitte des Jahres 2003 abgeschlossen. An dem Forschungsprogramm waren mehr als 400 Forscher aus 30 Ländern beteiligt, ca. ein Drittel davon aus Deutschland. Der deutsche Anteil des Projekts sowie das Sekretariat für EUROTRAC-2 am GSF-Forschungszentrum wurden mit Mitteln des BMBF finanziell gefördert.

Der mit 10 000 Euro dotierte EUREKA-Lillehammer Award wird an die EUROTRAC-2 Forscher weitergegeben. Im Rahmen eines einmaligen "EUROTRAC-2 Young Scientist Award" sollen damit einzelne herausragende Nachwuchswissenschaftler aus dem Projekt ausgezeichnet werden.

Quelle: GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit