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30.06.2024

14.06.2004

Finden Luftanalysen bald nur noch vor Ort statt?

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Täglich werden an vielen Punkten in Deutschland und in der ganzen Welt, in Wohnungen, Unternehmen und unter freiem Himmel, Analysen der Umgebungsluft vorgenommen, um die Belastung mit Schadstoffen zu prüfen. Wie laufen diese Analysen heute ab und wie kann man das Verfahren effizienter und die Ergebnisse aussagefähiger gestalten? Diese Frage wollte die Hamburger SLS MICRO TECHNOLOGY mit einer Umfrage bei 240 Laboren auf den Grund gehen. Hauptaugenmerk legte der Technologieführer in der Mikrosystemtechnik auf die Art und weise, wie zurzeit Luftanalysen mit externen Probennahmen durchgeführt werden. Eindeutiges Fazit: Das bisherige Prozedere ist zu umständlich, zu ungenau und zu teuer.

Zumindest sehen das diejenigen, die täglich mit der Probennahme und Analyse beschäftigt sind. Es gibt noch viel Spielraum für Verbesserungen. Ende 2003 hat die SLS MICRO TECHNOLOGY - Vorreiter der Mikrosystemtechnik - im Rahmen einer repräsentativen Umfrage 240 unabhängige, zertifizierte Analyselabors in Deutschland nach Schwächen und Optimierungspotenzialen bei der derzeitig eingesetzten Gas-Chromatographie-Technik befragt.

Als häufigsten Kritikpunkt nannten Labors, von denen einige bis zu 80 GC-Messungen am Tag durchführen, mit 52 Prozent die mangelnde Portabilität und die komplexe Handhabung der Geräte. Aber auch die langen Rüst- und Analysezeiten werden von über einem Drittel der Befragten als störend empfunden. Immerhin knapp 10 Prozent sehen ebenfalls ein ernst zu nehmendes Problem bei den hohen Anschaffungskosten und der Anfälligkeit der Geräte. Auch die Tatsache, dass bei externen Luftanalysen das Verfahren und die ergebnisse stark Fehler behaftet sind, da ein teil der nachzuweisenden Substanzen während des Transports und bei der Desorption im Labor verloren geht, ist nicht zu vernachlässigen.

Auf die Gegenfrage, welche Anforderungen ein Gas-Chromatograph optimalerweise mitbringen sollte, wünschten sich eindeutige 86 Prozent der Befragten ein Arbeitsgerät, das nicht größer als ein Schuhkarton ist. Über zwei Drittel der Umfrage-Teilnehmer erwarten eine Messdauer von maximal zwei Minuten, optimalerweise noch niedriger. Verständlich auch, dass sich angesichts des hohen Fehlerpotenzials bei der momentanen Probennahme und dem Transport ins Labor, 65 Prozent der Labors eine direkte Auswertungsmöglichkeit vor Ort wünschen. Von allen an der Umfrage beteiligten Labors führen immerhin über 30 Prozent mehrmals in der Woche Luftanalysen mit externen Probennahmen durch.

Nach Angaben der Befragten fallen zurzeit rund 60 Prozent der Kosten bei externen Luftanalysen durch die Arbeitsprozesse im Labor (Desorption der Probe, Durchführung der Analyse im Labor-GC sowie Auswertung der Ergebnisse) und allgemeine Material- und Betriebskosten an. Durch den Einsatz eines portablen GCs und die vor-Ort-Analyse der Proben, so meinen die meisten Labors, könnten die Kosten fast halbiert werden. Sogar unter Berücksichtigung der laufenden Betriebskosten für einen portablen Gas-Chromatographen bliebe unter dem Strich so immer noch eine Kosten-Einsparung von über 25 Prozent.

Das Fazit: Mobile Geräte zur Luftanalyse vor Ort könnten die Qualität der Ergebnisse und die Wirtschaftlichkeit der Labors eindeutig verbessern. Mit dem derzeitigen Verfahren für die externe Luftanalyse und den eingesetzten Geräten sind die meisten Labors unzufrieden. Es besteht dringender Optimierungsbedarf, vor allem was die Mobilität, Handhabe, Reaktionszeiten und Wirtschaftlichkeit angeht.

Quelle: SLS Micro Technology GmbH