04.06.2020
Wiederinbetriebnahme von Trinkwasser-Anlagen nach längeren Betriebsunterbrechungen in öffentlich und gewerblich genutzten Gebäuden
Alexandra Bürschgens , Deutscher Verein der qualifizierten Sachverständigen für Trinkwasserhygiene DVQST e.V.
Nach dem deutschlandweiten Corona-Lockdown im März 2020 erwacht langsam und koordiniert das öffentliche Leben wieder aus seinem Dornröschenschlaf. Geschäfte und Schulgebäude dürfen unter bestimmten Voraussetzungen schrittweise wieder öffnen und es ist absehbar, dass in den nächsten Wochen sukzessive auch Sportstätten, Hotels und andere öffent-liche Einrichtungen folgen werden.
In dieser Phase befindet sich die mikrobielle Situation häuslicher Trinkwasser-Installationen in einem besonders sensiblen Zustand. Dies wird besonders deutlich am Beispiel der Schulen, wenn sich derzeit nur Abschlussklassen im Gebäude befinden, während der Sporthallenbetrieb weiterhin untersagt ist.
Einerseits wird Warm- und Kaltwasser an vielen Entnahmestellen benötigt, andererseits jedoch fließt aufgrund der nur teilweisen Nutzung des Gebäudes deutlich weniger Wasser durch die Leitungen, als ursprünglich bei der Planung zugrunde gelegt.
Hier ist es also ganz besonders wichtig, den bestimmungsgemäßen Betrieb weiterhin sicherzustellen. Denn wer will schon gerne ein Glas Wasser aus einer Wasserleitung trinken, welches bereits seit mehreren Wochen vor sich hin stagnierte? Um Legionellen und anderen krankheitserregenden Keimen keine Zeit bzw. Wachstumschancen durch Stagnation und bedenkliche Temperaturen zu geben, muss der regelmäßige Austausch des Trinkwassers in den Leitungen gewährleistet werden.