Zum InhaltZur Navigation
Analytik NEWS
Das Online-Labormagazin
06.12.2024

17.02.2022

Strategische Neuausrichtung der Förderung zur Materialforschung


Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein Eckpunktepapier zur Förderung der Materialforschung veröffentlicht. Das Papier steht für eine strategische Neuausrichtung der Förderung mit dem Ziel, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Materialforschung unter Berücksichtigung aktueller Technologietrends und durch neue Förderformate zu sichern.

Das Eckpunktepapier sieht vor, dass sich zukünftige Materialentwicklungen unter dem Dach der Förderung des BMBF stärker an den politischen Leitzielen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung orientieren müssen. Die Einsparung von Energie, Wasser und Rohstoffen sowie der Ersatz eingeschränkt verfügbarer, gesundheits- oder umweltbedenklicher Materialien, spielen eine zunehmend wichtigere Rolle. So können die Nachhaltigkeit von Produkten erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gesteigert werden.

Zudem führt das BMBF als neues Förderinstrument das sogenannte Material-Hub ein, das relevante Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammenbringt, um gesellschaftliche Herausforderungen zu adressieren, wie beispielsweise die Einsparung natürlicher Ressourcen. Dabei umfasst ein Hub alle notwendigen strategischen Schritte, von der Konzeptphase, über eine Forschungs- und Entwicklungsphase bis hin zum Technologietransfer. Das Eckpunktepapier stellt darüber hinaus die Weichen für eine bessere Vernetzung von Wissenschaft und Industrie und den beschleunigten Transfer guter Ideen in gute Produkte, beispielsweise durch KMU-spezifische Fördermaßnahmen.

Hintergrund:

Die Materialforschung ist ein strategisch wichtiges Zukunftsfeld, denn Materialien sind Voraussetzung für jeden technologischen Fortschritt und damit ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor. Neu entwickelte Materialien und Werkstoffe sind Grundlage für Innovationen in vielen Anwendungsbereichen - von der Medizin über die Mikroelektronik bis hin zur Batterieforschung. Die Materialforschung ist als Basis- und Querschnittstechnologie der Taktgeber bei der Weiterentwicklung bedeutender Technologiefelder, wie beispielsweise der Künstlichen Intelligenz oder den Quantentechnologien. Sie ist damit auch ein Schlüssel für die technologische Souveränität des deutschen Forschungs- und Industriestandortes.

Das Eckpunktepapier ist Ergebnis eines umfassenden Prozesses im laufenden Materialforschungsprogramm des Bundesforschungsministeriums "Vom Material zur Innovation", an dem Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und wissenschaftlich-technischen Organisationen beteiligt waren, um den Übergang zum Nachfolgeprogramm zu unterstützen. Das aktuelle Rahmenprogramm des BMBF "Vom Material zur Innovation" soll Anfang 2024 durch ein Folgeprogramm ersetzt werden; das Eckpunktepapier ist ein wesentlicher Zwischenschritt auf dem Weg dorthin.

Insgesamt erzielen in Deutschland material- und werkstoffbasierte Branchen einen Umsatz von rund einer Billion Euro im Jahr und sichern auf diese Weise rund fünf Millionen Arbeitsplätze. Das BMBF fördert seit Jahrzehnten kontinuierlich Material- und Werkstofftechnologien in den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern. Mit dem nun veröffentlichten Eckpunktepapier setzt das BMBF einen deutlichen förderpolitischen Impuls zur Sicherung von Know-how, internationaler Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen in Deutschland.

» Zum Eckpunktepapier

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)