08.12.2021
Kunststoff-Recycling in der Baubranche stärken
Der Baubereich ist nach Verpackungen das zweitgrößte Anwendungsgebiet von Kunststoffen: 2017 wurden etwa 2,6 Millionen Tonnen verbaut. Doch es fehlt derzeit vielfach an geeigneten Vorgaben für das Recycling von Kunststoff-Bauprodukten, zudem werden die Mengen ungenügend erfasst.
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA). Um die anfallenden Mengen in Zukunft hochwertig recyceln zu können, schlägt die Studie vor, bautechnische Produktstandards um Vorgaben hinsichtlich Dauerhaftigkeit, Recycling-Fähigkeit und Rezyklat-Einsatz zu ergänzen. Kunststoffabfälle sollten für das Recycling besser getrennt gesammelt werden. Daneben sollte die Kreislaufführung von branchenspezifischen Verpackungen sichergestellt werden.
In dieser Studie werden die Verwendung von Kunststoff-Produkten und Möglichkeiten des Rezyklat-Einsatzes im Baubereich, verwendete Kunststoff-Mengen, Rücknahmesysteme, Verwertungstechniken, aktueller Rezyklat-Einsatz und Bauprodukt-Verpackungen aus Kunststoff detailliert vorgestellt. Potenziale zur Steigerung des hochwertigen Rezyklat-Einsatzes haben die Autoren - darunter Dr. Phillip Bendix, Dr. Holger Berg, Janos Sebestyén, Laura Perschel und Michael Ritthoff vom Wuppertal Institut sowie Daniela Eckert, Robin Kocina und Dr. Hermann Achenbach vom SKZ - Das Kunststoff-Zentrum - identifiziert und stellen bestehende Hürden und Handlungsoptionen für Politik und Wirtschaft dar.
Aktueller Rezyklat-Einsatz sowie technische und mengenmäßige Potenziale sind stark abhängig vom Einsatzbereich der Kunststoffe. Die größten Hürden für einen Rezyklat-Eeinsatz sind dabei Produktlebensdauer, Rückbaufähigkeit und technische Anforderungen.
Die Studie "Förderung einer hochwertigen Verwertung von Kunststoffen aus Abbruchabfällen sowie der Stärkung des Rezyklateinsatzes in Bauprodukten im Sinne der europäischen Kunststoffstrategie" entstand innerhalb des Projekts ReBauPro und ist als PDF-Dokument auf der UBA-Website kostenfrei verfügbar.
» Hintergrundinformationen zu ReBauPro
Quelle: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie