13.06.2013
Neuartige vorklinische Testmethoden für Medikamente
Das Team PoreGenic der Universität Rostock hat den 1. Platz des INNO Award 2013 gewonnen. Der Preis, der von allen Technologiezentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern bundesweit ausgelobt wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. PoreGenic löst durch seine elektrophysiologischen automatisierten Patch Clamp Systeme (APC) für die Ionenkanal-Analyse an Zellnetzwerken ein entscheidendes Problem in der präklinischen Entwicklung von Medikamenten. Derzeit stehen Pharmazeutischen Unternehmen, Contract Research Organisations (CROs) und der Wissenschaft keine in-vivo-ähnlichen APC-Testsysteme für Zellnetzwerke mit hohem Durchsatz sowie Datenqualität zur Verfügung.
Der Ansatz des parallelen Patch-Clamp von mehreren Zellen in einem Netzwerk ermöglicht erstmals mittels eines Biochips Untersuchungen näher am Menschen. PoreGenic wird dafür die manuelle Technik für die parallele Messung von 16 Zellen in Zellnetzen ersetzen. "Die Ergebnisse werden dadurch genauer, auch könnten somit verschiedenste Tierversuche in der späteren präklinischen Phase reduziert werden", erläutert Dr. Philipp Julian Köster vom Institut für Biowissenschaften am Lehrstuhl für Biophysik der Universität Rostock und PoreGenic-Teamleiter. Das PoreGenic-Team hat hierfür bereits erste Prototypen von Geräten sowie Biochips getestet.
Als künftiges Spin-off der Universität Rostock, begann das PoreGenic-Team 2010 seine proprietäre Technologie zu entwickeln und wurde für seinen Chip-basierten APC-Ansatz durch einen 3 Mio. Euro GO-Bio-Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bezuschusst. Die GmbH wird im Laufe des Jahres 2014 gegründet. Das Managementteam ist zurzeit auf der Suche nach Investoren, um ein Privatinvestment (1,5 Mio. Euro) einzuwerben.
Auch der mit 6.000 Euro dotierte zweite Preis ging an die Universität Rostock. Zwei Forscher vom Lehrstuhl für Fluidtechnik und Mikrofluidtechnik entwickelten unter Prof. Hermann Seitz eine sogenannte Mikro-Stereolithograhie-Anlage, mit der Komponenten und Produkte direkt aus CAD-Daten ohne Einsatz eines Werkzeugs hergestellt werden können.
Quelle: idw / Universität Rostock