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28.09.2024

16.04.2008

Neue Wege in der Wissenschaftskommunikation - Startschuss für DFG Science TV

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Mit dem heutigen Start von DFG Science TV betritt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) neue Wege in der Wissenschaftskommunikation. In dem hierzulande bislang einmaligen Projekt werden außergewöhnliche Forschungsprojekte via Internet in Kurzfilmen vorgestellt. Das Besondere an Science TV: Das Material für die Filme wird von den beteiligten Wissenschaftlern selbst gedreht. Das Rohmaterial "aus erster Hand" wird dann von einer professionellen Produktionsfirma zu dreiminütigen Kurzfilmen verdichtet. Mit den aus allen Wissenschaftsgebieten stammenden "Forschungs-Filmtagebüchern" will die DFG Forschung vor allem für Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren erlebbar machen.

"Ab heute kann man Wissenschaftlern via Internet TV über die Schulter schauen und sich von der Faszination der Forschung gefangen nehmen lassen. Für den Wissenschaftsstandort Deutschland ist es besonders wichtig, schon frühzeitig junge Menschen mit den Methoden und Ergebnissen moderner Forschung und Wissenschaft vertraut zu machen. Wir brauchen das Interesse junger Leute, um den wissenschaftlichen Nachwuchs sicherzustellen. Wir müssen neue Wege gehen, um zu vermitteln: Forschung ist spannend", erklärte DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner bei der heutigen Pressekonferenz in Berlin zum Start von DFG Science TV.

Frau Professor Frauke Kraas vom Geographischen Institut der Universität zu Köln wies auf die Bedeutung der Transparenz in der Wissenschaft hin: "Es ist wichtig, dass gerade auch junge Menschen die Chance haben zu verstehen, welche gesellschaftlichen Veränderungsprozesse sich vollziehen, wie Wissenschaft dazu arbeitet und vor allem welche Konsequenzen sich damit für ihr eigenes Leben ergeben. DFG Science TV bietet hierzu eine hervorragende Möglichkeit. Die Forschungsfragen sowie die Arbeit der Wissenschaftler werden anschaulich und bekommen einen Bezug zum Alltag. Ich persönlich bin von dem Projekt begeistert und unterstütze es gerne", so die Professorin.

Gemeinsam mit der Fernsehproduzentin und Autorin Gisela Graichen ("Schliemanns Erben" und "Humboldts Erben") und dem Filmproduzenten Peter Prestel entwickelte die DFG das Projekt. Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung von Internet-Plattformen mit Bewegtbildern und den veränderten Nutzergewohnheiten vor allem junger Menschen entschloss sich die DFG, für das Internet geeignete Kurzfilme aus der Wissenschaft produzieren zu lassen und über eine eigene Plattform verfügbar zu machen.

Zehn außergewöhnliche Forschungsprojekte wurden ausgewählt, Wissenschaftler an der Kamera geschult, Drehbücher für zwölf Folgen entwickelt. "Entscheidend ist, was gefilmt wird. Deshalb haben wir großen Wert auf die Entwicklung der sogenannten Storyboards gelegt. Wir haben jedes Projekt besucht und gemeinsam mit den Wissenschaftlern die Geschichte entwickelt, die erzählt werden soll", so Peter Prestel.

Woche für Woche schicken nun die wissenschaftlichen Kameraleute etwa 30 Minuten Material aus ihrem jeweiligen Projekt an die professionellen Bearbeiter der Filmproduktion, die daraus dreiminütige Kurzfilme erstellen. Quer durch alle Wissenschaftsgebiete entstehen so zehn filmische Forschungstagebücher. Auf der Internetseite von DFG Science TV kann der Zuschauer die Entstehung und Entwicklung der wissenschaftlichen Arbeit der einzelnen Projekte chronologisch verfolgen: Gibt es erste Forschungsergebnisse? Welche wissenschaftlichen Methoden wenden die Forscher an? Und: Wie geht es weiter? DFG Science TV greift die Faszination der Forschung auf: Wie macht man Beton leicht? Kann ein Roboter vom Menschen lernen? Und wie lebt es sich in Megastädten wie Delhi oder Dhaka. Die ausgewählten Projekte arbeiten zu Lande und zu Wasser, in Deutschland, Ecuador, China oder Kambodscha. Mithilfe der Kamera gewinnt der Zuschauer einen unmittelbaren Einblick in die Welt der Forschung und deren Methoden - Wissenschaft wird sichtbar.

Die Zielgruppen von DFG Science TV sind zum einen Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren, darüber hinaus aber auch Lehrer, Medienfachleute und die große Gruppe der an Wissenschaft interessierten Zuschauer.

Das Projekt ist zunächst als Pilotvorhaben für einen Zeitraum von drei Monaten angelegt. Vom 15. April bis zum 15. Juli werden wöchentlich zehn neue Kurzfilme ins Netz gestellt. Während dieses Zeitraums wird eine professionelle Evaluation durchgeführt; bei Erfolg soll DFG Science TV fortgeführt und ausgeweitet werden.

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Quelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)