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30.06.2024

29.06.2006

Harmonisierter Leitfaden für die Validierung von Analysenmethoden durch Einzellaboratorien

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Die Validierung einer Methode ist eine der Maßnahmen, die allgemein als notwendiger Bestandteil eines umfassenden Qualitätssicherungssystems in der analytischen Chemie angesehen werden. In der Vergangenheit haben ISO, IUPAC und AOAC INTERNATIONAL zusammengearbeitet, um gegenseitig anerkannte Empfehlungen zur Gestaltung, Durchführung und Interpretation von Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit analytisch-chemischer Methoden, für Eignungstests (proficiency testing, PT) von (chemisch-)analytischen Laboratorien, zur internen Qualitätskontrolle in analytisch-chemischen Laboratorien und zur Verwendung von Wiederfindungsdaten bei analytischen Messungen zu erstellen. Die Arbeitsgruppe, die all diese Empfehlungen verfasst hat, wurde anschließend von der IUPAC beauftragt, Leitfäden für die Validierung von Analysenmethoden durch Einzellaboratorien zu erstellen. Diese Leitfäden bieten Mindestempfehlungen für Maßnahmen, die im Interesse einer adäquaten Validierung von Analysenmethoden durchgeführt werden sollten. (Generelle Vorbemerkung des Übersetzers: In vielen Texten, so auch hier, wird der Ausdruck Unsicherheit manchmal ohne genauen Bezug verwendet. Bei der reinen Messunsicherheit handelt es sich um die Wiederholbarkeitsstreuungen (Reproduzierbarkeit) von Messungen einer bestimmten chemisch vorbereiteten Probe, die hintereinander vermessen wird; diese zufällige Unsicherheit des eigentlichen Messvorganges wird charakterisiert durch den Schätzwert s für die Standardabweichung . Beim Vermessen von Parallelproben (run) kommen noch weitere Fehlerquellen hinzu, z. B. unzureichende Probenhomogenität, Aliquotisierungsfehler (unsaubere Pipetten) oder leicht unterschiedliche Behandlung. Run-to-run-Fehler können durch den Wechsel des Reagentien-Loses oder eine neue Kalibrierung vor jeder Messserie ausgelöst werden. Alle diese Fehlerquellen haben einen rein zufälligen, statistisch bedingten Anteil und einen variablen, systematischen Fehler aus den unterschiedlichsten Gründen. In die kombinierte Ergebnisunsicherheit gehen alle bekannten Fehler nach den Gesetzen der Fehlerfortpflanzung ein, also vor allem auch Matrixeffekte und Kalibrierungsfehler (einschließlich Auswertefehler durch ungenaue Algorithmen), aber auch die Probenrepräsentanz und -homogenität. Die Ergebnisunsicherheit muss daher stets größer sein als die reine Messunsicherheit des eigentlichen Messvorgangs. In bestimmten Fällen gehört zum analytischen Messergebnis aber auch eine professionelle Abschätzung der Probenrepräsentanz.)

Vollständiger Artikel:
Angewandte Chemie, Volume 118, Issue 12 , Pages 2019-2034

Quelle: Angewandte Chemie