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05.10.2024

13.02.2004

Untersuchungen zu Gefahrstoffen in Tonern

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Tonerpulver für Laserdrucker und Kopierer sind wieder einmal ins Gerede gekommen. Der Tonerstaub steht gar im Verdacht, Krebs erregend zu sein. Aber auch andere gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe von Tonern wie Benzol oder Nickel beunruhigen die Benutzer von Laserdruckern. Die Berufsgenossenschaften haben deshalb bereits vor mehreren Jahren begonnen, die Gefahrstoffemissionen handelsüblicher Laserdrucker und Kopierer zu untersuchen.

"Für unsere Messungen haben wir auch denkbar ungünstige Betriebsbedingungen geschaffen, wie sie selbst im kleinsten privaten Arbeitszimmer eigentlich nicht auftreten können", erklärt Dr. Helmut Blome, Gefahrstoffexperte und stellvertretender Direktor des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz - BIA. "Trotzdem waren die gemessenen Schadstoffkonzentrationen zum Teil so gering, dass sie mit den empfindlichen Messverfahren kaum ermittelt werden konnten. Von gefährlich hohen Mengen - ob Staub, Benzol oder anderes - kann bei normalem Betrieb also keine Rede sein!"

Da Laserdrucker aus dem modernen Büroalltag und auch aus vielen Privathaushalten nicht mehr wegzudenken sind, wollen die Berufsgenossenschaften den Anwendern die Auswahl besonders ausstoßarmer Geräte erleichtern. Dazu können die Hersteller ihre Drucker bei einer anerkannten Prüfstelle wie dem BIA testen lassen. Geräte mit bestandener Prüfung erhalten vom Fachausschuss Verwaltung der Berufsgenossenschaften ein Siegel, das sie als emissionsarm kennzeichnet.

"Je nach verwendetem Toner können die Ausdünstungen unterschiedlich hoch sein", unterstreicht Blome. "Was nämlich wenige wissen: Der richtige Betrieb eines Druckers setzt voraus, dass ein geeigneter Toner benutzt wird. Viele entscheiden sich aber aus Kostengründen für Produkte, die eben nicht geeignet sind! Es sollte auch hier der allgemeine Grundsatz gelten: Je weniger Emissionen, desto besser."

Um dem Anwender hierbei zu helfen, hat das BIA im Auftrag der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft außerdem ein spezielles Verfahren zur geräteunabhängigen Prüfung von Tonern entwickelt. Mit diesem Test können die Forscher Aussagen zu Inhaltsstoffen des Toners selbst machen und seinen Einfluss auf das Emissionsverhalten beim Einsatz abschätzen. Ein BG-Zeichen "schadstoffarm" soll auch hier dem Käufer die Entscheidung für den optimalen Toner erleichtern.

Quelle: Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz