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28.06.2024

19.05.2003

Ionische Flüssigkeiten bieten Vorteile gegenüber üblichen Lösungsmitteln

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Die meisten chemischen und biochemischen Stoffumwandlungen laufen in Lösungsmitteln ab, da die Ausgangsstoffe in gelöster Form selektiver und schneller miteinander reagieren können. Häufig setzt man dazu leicht flüchtige organische Lösungsmittel wie zum Beispiel chlorierte Kohlenwasserstoffe als Lösungsmittel ein. Die industrielle Anwendung organischer Lösungsmittel ist technologisch jedoch aufwendig, weil diese leicht unkontrolliert verdampfen und damit die Atmosphäre belasten.

Wasser hingegen ist ungiftig und leicht in großen Mengen verfügbar. Der Nachteil von Wasser ist, dass sich nicht alle Stoffe der chemischen und biochemischen Verfahren ausreichend darin lösen. Zudem sind manche Ausgangsstoffe und Produkte sowie die benötigten Reaktionsbeschleuniger (Katalysatoren) in Wasser nicht stabil.

Einen neuen Ansatz bieten ionische Flüssigkeiten.
Diese bestehen aus Salzen, die wie zum Beispiel Kochsalz aus positiv geladenen Teilchen (Kationen) und negativ geladenen Teilchen (Anionen) zusammengesetzt sind. Salze haben in der Regel einen hohen Schmelzpunkt: Kochsalz schmilzt bei über 800°C. Der Schmelzpunkt von ionischen Flüssigkeiten wird durch eine geeignete Auswahl der beteiligten Kationen und Anionen drastisch gesenkt. So ersetzen ionische Flüssigkeiten in vielen Anwendungen gängige, flüchtige Lösungsmittel.

Quelle: DECHEMA