11.02.2016
Schnelltest zur Ermittlung der mikrobiellen Belastung von Luftbefeuchteranlagen
Dr. Verena Liebers, Prof. Monika Raulf, Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
An vielen Arbeitsplätzen existieren Raumlufttechnische Anlagen, um ein konstantes Raumklima zu gewährleisten. Luftbefeuchtung ist dabei für viele industrielle Prozesse vorteilhaft, birgt allerdings auch das Risiko, dass sich mikrobiell belastete Bioaerosole bilden. Diese können zu Atemwegserkrankungen bei den Beschäftigten führen. Mikrobielle Verunreinigungen müssen deshalb zeitnah erkannt und beseitigt werden. Zu diesem Zweck wurde auf Initiative der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro und Medienerzeugnisse (BGETEM) ein Schnelltest zur Untersuchung von Befeuchterwasser auf Basis der ATP-Messung im IPA evaluiert. Die bereits international veröffentlichten Ergebnisse werden hier zusammengefasst.
Luftbefeuchtung ist eine wichtige Maßnahme für verschiedene industrielle Prozesse zum Beispiel in der Druck- und Textilindustrie, teilweise auch zur Verbesserung der Raumluft allgemein. Allerdings bietet Wasser, vor allem stehendes Wasser bei Raumtemperatur, ein gutes Mikroklima für das Wachstum von Bakterien und Pilze, das nur durch entsprechende Reinigungsmaßnahmen eingedämmt werden kann. Durch die Bildung von Bioaerosolen können sich die Keime im Raum verteilen, über die Atemwege aufgenommen werden und unter anderem zu Atemwegssymptomen wie Husten, Atemnot und/oder auch Fieber führen. Eine fortlaufende Kontrolle und frühzeitige Beseitigung von verstärktem mikrobiellem Wachstum in den Befeuchteranlagen ist deshalb unabdingbar.