19.09.2024
Heißkalte Sache
- Bild von Bruno auf Pixabay [CCO]
Ursprünglich diente das von Dewar entwickelte Isoliergefäß dem Transport und der Lagerung von flüssigen Gasen, an denen er forschte und mit denen er arbeitete.
Gemäß dem Motto des russischen Philologen Wladimir Lebedjew:
Eine Erfindung zu machen ist einfach; man muss nur wissen, welche.
Wladimir Lebedjew (*1937)
Aber wie funktioniert das Isoliergefäß genau? Woher weiß es, ob es den Inhalt kalt oder warm halten soll? Eigentlich ist es ganz einfach: Im Dewargefäß werden alle möglichen Wärmeübertragungsprozesse, nämlich Wärmeleitung, Wärmestrahlung und Konvektion, so gut wie möglich verhindert.
Die Wärmeleitung wird zum einen durch die Wahl des Materials beeinflusst - Glas beispielsweise hat eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit. Weiterhin sind inneres und äußeres Gefäß nur über den oberen Rand miteinander verbunden. So muss die Wärme eine lange Strecke zurücklegen, was die Wärmeleitung begrenzt.
Den Wärmetransport durch Strahlung verringert die Verspiegelung der Innenwand. Die Evakuierung des Zwischenraums von Innen- zu Außenwand verhindert die Konvektion: Im Vakuum gibt es (fast) keine Teilchen, also auch keine Teilchenbewegung, die die Wärme transportieren könnte.
Die schottische Idee, deutsche Glasbläserkunst und amerikanischer Geschäftssinn ermöglichten letztlich den weltweiten Siegeszug der mittlerweile mit dem Markennamen Thermoskanne versehenen Erfindung, auf die wahrscheinlich kaum jemand verzichten möchte.
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» Buchtipp: Sir James Dewar, 1842-1923: A Ruthless Chemist
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