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06.12.2024

03.08.2015

Internationales Forschungsprojekt untersucht Auswirkungen von Chemikalien auf Hormonhaushalt


Die Kindermediziner des Universitätsklinikums Leipzig beteiligen sich an einer internationalen Studie zum Risiko des Einsatzes hormonwirksamer Chemikalien. Die von der EU mit 6,6 Millionen Euro geförderte Studie untersucht den Zusammenhang von EDC, sogenannten Endocrine Disrupting Chemicals, und endokrinen Störungen. An der Studie sind neben Leipzig Forscher in Schweden, Paris, Athen und Helsinki beteiligt.

Ziel des jetzt begonnenen Forschungsprojektes EDC-MixRisk ist es, sicherzustellen, dass der Einsatz von Chemikalien ohne Risiko für künftige Generationen erfolgen kann. EDC steht dabei für Chemikalien, die den Hormonkreislauf von Menschen und Tieren beeinflussen und Störungen mit Krankheitsfolgen bewirken können. "Es gibt Belege, dass solche Chemikalien, die häufig in Plastikmaterialien und auch der Umwelt vorkommen, zu endokrinen Störungen führen", erklärt Prof. Wieland Kiess. Der Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Leipzig ist Experte für pädiatrische Endokrinologie und beteiligt sich mit dem Leipziger Projekt LIFE-Child an der neuen EU-Studie. "Wir bringen unsere Daten einer mitteleuropäischen großen Kohorte in die EDC-Studie ein, die in den kommenden vier Jahren dieses wichtige Gesundheitsrisiko in den Fokus nehmen wird", erklärt Kiess die Leipziger Beteiligung an der von der EU mit insgesamt 6,6 Millionen Euro geförderten Studie. Davon fließen 200.000 Euro nach Leipzig in die Datenerhebung und -auswertung.

Aufgabe des Projektes ist, die Risiken der Chemikalien besser einschätzen und die Mechanismen sowie die Effekte auf die Gesundheit besser verstehen zu können. Diese reichen von Stoffwechselstörungen bis zu neurokognitiven Beeinflussungen.

Teil der interdisziplinären und breit angelegten Studie ist dabei zum einen die Untersuchung zweier großer Kinderkohorten, der Selma-Kohorte in Nordschweden und der LIFE Child Kohorte in Leipzig. Hier werden Wachstum und Stoffwechsel sowie die neurologische Entwicklung und die Pubertätsentwicklung der Kinder beobachtet und auf eine mögliche Beeinflussung durch Chemikalien untersucht. Weiterhin sollen die Effekte einer Beeinflussung in der Schwangerschaft oder frühen Kindheit geprüft werden. "Im Ergebnis wollen wir besser verstehen, ob und welche Wechselwirkungen es gibt, um diesen wirksam vorbeugen zu können", erklärt Prof. Wieland Kiess. "Letztlich sollen auf der Basis unsere Erkenntnisse auch Regeln entwickelt werden, die uns einen risikobewussten Umgang mit dem notwendigen Einsatz von Chemikalien ermöglichen."

Quelle: Universitätsklinikum Leipzig