01.12.2014
Studie belegt hohe Folgekosten durch hormonell wirksame Chemikalien
Bis zu 1,2 Milliarden Euro bezahlen EU-Mitgliedstaaten jährlich für die gesundheitlichen Folgen von hormonell wirksamen Chemikalien, errechnet eine neue Studie.
Angeleitet von den nordischen EU-Regierungen, hat die Studie zum einen direkte Gesundheitskosten von Männern für die Behandlung von Krebs, Unfruchtbarkeit oder Hodendystopie untersucht. Zum anderen bezogen die Forscher indirekte Kosten für die Gesellschaft mit ein, wie verlorene Arbeitstage und Lebensjahre.
Die Auswirkungen der endokrinen Disruptoren (EDC) auf diese Gesundheitsbeeinträchtigungen auf einen exakten Prozentsatz zu schätzen, ist aber aufgrund fehlender Daten unklar. 1,2 Milliarden Euro wären es bei einem Anteil von 40 Prozent.
Die Forscher ergänzen, dass sie die Kosten jedoch weit höher anlegen würden, wenn man neben den negativen Auswirkungen auf die männliche Gesundheit die Einflüsse auf andere Krebssorten, weibliche Fortpflanzungsstörungen sowie auf die Tier- und Pflanzenwelt einbezieht.
Dr. Michael Warhurst, Leiter der britischen Umweltorganisation CHEM Trust, sagte: "Diese Studie zeigt die Rangweite von Einflüssen, die hormonell wirksame Chemikalien haben. Es ist Zeit für Europa, das Lobbying der großen Konzerne, die daraus Geld schöpfen, auszuhebeln."
Momentan läuft eine Konsultation der europäischen Kommission für die Erstellung eines Kriterienkatalogs von EDC. Kürzlich haben acht europäische Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, eine verstärkte Regulierung von EDC gefordert
» Studie zu den von EDC verursachten Kosten
» Stellungnahme von CHEM Trust zu der Studie
Quelle: Deutscher Naturschutzring / EU Koordination