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30.06.2024

24.11.2014

Projekt zur Wiedergewinnung von Phosphat aus Abwasser gestartet

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Die Möglichkeit einer simultanen Elimination und Rückgewinnung von Phosphat in Kläranlagen will ein von der Baden-Württemberg Stiftung beauftragtes Forschungsprojekt aufzuzeigen.

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC und der Universität Stuttgart haben Partikel entwickelt, die Phosphat binden und gleichzeitig magnetisch sind, teilte das Technologie Lizenz-Büro der Baden-Württembergischen Hochschulen (TLB) am Freitag vergangener Woche mit. Die Patentverwertungsagentur TLB hat die Erfindung zum Patent angemeldet

Werden die Partikel dem Abwasser zugegeben, wirken sie wie Klebstoff und binden den Rohstoff an sich, so das TLB. Mit Hilfe von Magneten werden die Partikel aus dem Wasser gezogen. Die Verbindung könne wieder getrennt werden, so dass die magnetischen Partikel weiter verwendet werden könnten. Im Rahmen des Projekts sei insbesondere die adsorbierbare Menge, die Selektivität und der Entladungsmechanismus der Magnetpartikel deutlich optimiert worden. Es sei gelungen, schaltbar magnetische Partikel herzustellen, die gut abtrennbar und kostengünstig sind, sagte der beteiligte Wissenschaftler Carsten Gellermann vom Fraunhofer-Institut ISC.

Prof. Heidrun Steinmetz, Inhaberin des Lehrstuhls für Siedlungswasserwirtschaft und Wasserrecycling (ISWA) Stuttgart, sagte: "Eine weitverbreitete Meinung ist, dass das recycelte Produkt aus Abwasser unreiner sei, als der neu aus Erdlagern abgebaute Rohstoff". Das Gegenteil sei jedoch der Fall: Durch die technische Aufbereitung werde der Phosphor von anderen Stoffen abgetrennt, so dass das Produkt somit einen höheren Reinheitsgrad hat.

Quelle: EUWID Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH