15.04.2014
Wahre Bindungsstärke der Dispersionswechselwirkungen erstmals nachgewiesen
Zwischen den Teilchen, aus denen die Materie besteht, wirken unterschiedlich starke Kräfte. Große Kräfte wirken beispielsweise zwischen geladenen Teilchen, den Ionen, die sich gegenseitig anziehen oder auch abstoßen, je nach Ladung. Chemiker der Universität Duisburg-Essen konnten jetzt in Experimenten nachweisen, dass auch vermeintlich schwache Verbindungen deutlich stärker sind, als bisher angenommen.
Prof. Dr. Gebhard Haberhauer: "Bis jetzt sind wir immer davon ausgegangen, dass die Dispersions-Wechselwirkungen besonders schwach sind. Wir haben jedoch herausgefunden, dass sie eine hundert Mal höhere Bindungsstärke herbeiführen können als bisher in den Lehrbüchern stand." Die Forscher vermuten, dass dieser Effekt bei vielen beobachteten Phänomenen wichtig sein kann.
Erstmals konnte experimentell nachgewiesen werden, was die Theoretiker schon lange vorausgesagt haben. Analysefachmann Dipl.-Ing. Heinz Bandmann ergänzt: "Das exakte Erfassen der Wechselwirkungsstärke ist nur möglich dank einer neuen Gerätegeneration. Vor 20 Jahren waren die Chemiker in diesem Bereich noch auf ihre Vermutungen angewiesen."
Quelle: Universität Duisburg-Essen