08.10.2010
Abschlussbericht: BIOTECHNICA 2010 mit 9.500 Besuchern aus 40 Ländern
Nach einem guten Verlauf verbreitet die BIOTECHNICA 2010 positive Stimmung in der internationalen Life-Science-Branche. "Die BIOTECHNICA hat gezeigt, welchen Stellenwert die Biotechnologie in allen Lebensbereichen und der Wirtschaft einnimmt", sagte Stephan Ph. Kühne, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG, Hannover, zum Abschluss der größten europäischen Messe für Biotechnologie und Life Sciences. "Sie hat erneut ihre Position als Drehscheibe für den Austausch von Industrie und Wissenschaft untermauert. Viele Aussteller verlassen Hannover mit Optimismus sowie Impulsen für ein einträgliches Nachmessegeschäft", ergänzte Kühne. "Jetzt geht es darum, auch die breite Öffentlichkeit vom Nutzen der Biotechnologie zu überzeugen."
Mehr als 9 500 Besucher aus 40 Nationen nutzten die BIOTECHNICA, um sich über Trends und aktuelle Entwicklungen der Biotechnologie in Gesundheitswesen, Lebensmittelproduktion, Industrie und Umweltschutz sowie Labortechnik und Bioinformatik zu informieren und neue Geschäfte auf den Weg zu bringen. "Vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen der Branche ist dies ein gutes Ergebnis", sagte Kühne. "Die hohe Qualität der Fachbesucher und die große Anzahl an Ausstellern aus dem Ausland sowie die Anwesenheit der internationalen Marktführer haben für Optimismus in der Branche gesorgt. Die BIOTECHNICA hat sich für Aussteller und Besucher gelohnt."
Dieser Einschätzung schließt sich Claus-Dieter Kroggel, Head of Central Office, Fraunhofer ITEM, Hannover, an: "Die BIOTECHNICA ist für die Biotechnologie die entscheidende Leitmesse in Europa. Wir kommen regelmäßig und zeigen, dass wir ständig am Markt präsent sind. Vor allem geht es darum, Kontakte zu halten und neue Kunden zu treffen. Hier kommen wir auch an wichtige Industriekunden heran. Unser Stand für nächstes Jahr ist schon gebucht."
Mit 500 Unternehmen aus 23 Ländern präsentierte sich die BIOTECHNICA auf dem Niveau der vergleichbaren Veranstaltung in 2008. Der Anteil der Aussteller aus dem Ausland war mit 32 Prozent sehr hoch. Die Schweiz war - nach Deutschland - das Land mit den meisten Ausstellern, gefolgt von den USA, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden.
Als ihre wichtigsten Ziele für die Messebeteiligung gaben die Aussteller der BIOTECHNICA das Knüpfen neuer Kontakte zu potenziellen Geschäftspartnern und die Pflege bestehender Kundenkontakte an. "Die BIOTECHNICA ist extrem gut organisiert und extrem wertvoll für Aussteller und Besucher aus den Bereichen Forschung, Industrie sowie Bildung. Die Messe zeigt Fortschritte in allen Bereichen. Mit unserem Auftritt sind wir sehr zufrieden, da wir vielversprechende und wertvolle Kontakte knüpfen konnten. Daher werden wir auch im nächsten Jahr wiederkommen. Ich bin sicher, dass die Beteiligung Russlands an der BIOTECHNICA in den kommenden Jahren deutlich wachsen wird", bestätigte Prof. Raif G. Vasilov, President, Russian Biotechnology Society, Moskau.
Internationalität und Qualität der Besucher gestiegen
Rund ein Viertel der Besucher kam aus dem Ausland, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Zuwächse gab es insbesondere aus Europa, vor allem aus Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich. Besuchergewinne gab es auch aus den USA und Russland. Zu den größten Besuchernationen gehörten Großbritannien, die Niederlande, Frankreich, die Schweiz und die USA.
Rund 5 000 Besucher kamen aus den Bereichen Forschung, Entwicklung und Wissenschaft. Im Fokus des Besucherinteresses standen der allgemeine Marktüberblick, die Suche nach Neuheiten und das Knüpfen von Kontakten mit möglichen Kooperationspartnern. Gefragt waren insbesondere Biotechnik, Laborgeräte sowie Anwendungen in Pharma und Medizin. 72 Prozent der Fachbesucher verfügten über Kompetenzen hinsichtlich der Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen in ihren Unternehmen. Der Anteil der Besucher mit ausschlaggebender Beschaffungskompetenz hat gegenüber den Vorveranstaltungen um zehn Prozent deutlich zugenommen. Besucher aus dem Top-Management waren mit einem Anteil von 22 Prozent noch nie so zahlreich vertreten wie in diesem Jahr.
Überzeugendes Konferenzprogramm
Mehr als 500 internationale Referenten machten das Vortragsprogramm zu einem Highlight der BIOTECHNICA. Insgesamt besuchten über 3 000 Teilnehmer die Konferenzen, Foren und Workshops. Das diesjährige Themenspektrum reichte von Biomedizin über Bioinformatik bis hin zu Lebensmittelmärkten der Zukunft. Dabei waren Ausstellung und Konferenzen thematisch eng verknüpft.
Erstmals wurde die Konferenz und Sonderausstellung "Molecular Diagnostics Europe" im Rahmen der BIOTECHNICA ausgerichtet. Im Mittelpunkt standen automatische Testsysteme für eine schnellere und eindeutige Diagnose bei Krebs und Infektionskrankheiten. Weitere Themenschwerpunkte des Konferenzprogramms waren innovative IT-Lösungen für die Bioforschung, Entwicklung von neuen Eiweißstoffen gegen Krebs und chronische Infektionen sowie Lebensmittelproduktion und Lebensmittelsicherheit. Auf großes Interesse stießen auch die Themen Stammzellforschung, Biobanken und Forensik. Zudem hatten Firmengründer die Möglichkeit, sich vor potenziellen Kapitalgebern im Rahmen der "Bio@Venture Conference" zu präsentieren. Eine erfolgreiche Neuauflage bildet der Kongress "Bone-tec 2010". Hier dreht sich alles um die Regeneration von Knochen, Knorpeln, Sehnen und Bändern mit biotechnologischen Methoden. Erstmals in die BIOTECHNICA eingebunden war der Weltkongress für präventive und regenerative Medizin. Wissenschaftler stellten dort neue Therapieansätze zur Haut-, Knochen- und Wundheilung vor.
Vernetzung von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft
Die BIOTECHNICA war Treffpunkt für Experten und Multiplikatoren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die entscheidenden Einfluss auf die Zukunft der europäischen Biotechnologie haben. Mit EU-Kommissar John Dalli war der wichtigste politische Entscheider für die gesamte europäische Gesundheitspolitik in Hannover zu Gast.
Ein wesentliches Ziel der BIOTECHNICA ist das Vernetzen von Wissenschaft und Industrie. So präsentierte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin, im Biotechnologie-Projektforum geförderte Forschungsprojekte, die in 2009 abgeschlossen wurden. Rund 120 Wissenschaftler stellten sich drei Tage lang einem breiten Publikum. Besonders gut besucht waren auch die offen gestalteten "BIOTECHNICA INNOVATION FOREN" in der Messehalle mit den Unternehmens- und Produktpräsentationen der Aussteller.
Über das BIOTECHNICA-Partnering fanden potenzielle Geschäftspartner aus 33 Ländern zueinander. 285 Teilnehmer nutzten die Plattform zum Ausbau ihrer Geschäftskontakte. Insgesamt fanden 650 Meetings statt. Damit konnten die Anzahl der Gesprächstermine um 26 Prozent und die Teilnehmerzahl um 20 Prozent gesteigert werden.
Traditionell wurde der mit 75 000 Euro dotierte EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD verliehen. Als Sieger ging die belgische Biotech-Firma Galapagos NV aus Mechelen hervor. Das Unternehmen entwickelt monoklonale Antikörper auf der Basis neuer medizinisch relevanter Zielstrukturen zur Behandlung unterschiedlichster Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Alzheimer.
Quelle: Deutsche Messe AG