13.07.2010
200 Millionen Euro Fördergelder für die Entwicklung neuer biotechnologischer Verfahren
Biotechnologie und Ingenieurwissenschaften bieten ein großes Potenzial für die Bewältigung künftiger Herausforderungen. Schon heute produziert die Industrie Waschmittel und Textilien mithilfe umweltfreundlicher, biotechnologischer Verfahren. Darüber hinaus sind moderne Implantate in der Medizintechnik ohne den Trend zur technischen Miniaturisierung in den Ingenieurwissenschaften nicht denkbar. "Mit einem langfristig angelegten Strategieprozess wollen wir Biologen und Ingenieure enger verzahnen, um die Entwicklung einer nächsten Generation biotechnologischer Verfahren anzustoßen", sagte Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), beim Auftaktkongress zum Strategieprozess "Biotechnologie der Zukunft", der mit rund 200 Teilnehmern aus Wissenschaft und Wirtschaft am 8. Juli in Berlin stattfindet.
Im Rahmen des Strategieprozesses sollen Alternativen zu bisherigen Produktionsverfahren in der Biotechnologie gesucht werden - hin zu einer stärker am Baukasten-Prinzip orientierten modularen Vorgehensweise, wie sie in den Ingenieurwissenschaften schon lange üblich ist. Dabei geht es zum Beispiel um die Entwicklung einer künstlicher Bauchspeicheldrüse für die Medizin oder einen Photosynthese-Chips zur Energiegewinnung.
Um derartige Ansätze gezielt zu fördern und einen Diskussionsprozess innerhalb der Wissenschaft sowie mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik anzustoßen, hat sich das BMBF mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungsorganisationen wie der Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz- und der Leibniz-Gemeinschaft auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Die Forschungsorganisationen haben dazu ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet.
Das BMBF beabsichtigt, in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren bis zu 200 Millionen Euro für die Entwicklung einer nächsten Generation biotechnologischer Verfahren bereitzustellen. Der Auftaktkongress bildete den Startschuss, um Eckpunkte des Strategieprozesses mit notwendigen Forschungs- und Entwicklungsschritten zu erarbeiten und hierfür Forscher aus den Bio- und Ingenieurwissenschaften zusammenzubringen. Erste themenspezifische Fachgespräche sollen im Herbst folgen, weitere sind für die kommenden Jahre geplant.
Quelle: Max-Planck-Gesellschaft