07.05.2010
Rückblick NOVIA-Anwenderforum "Gaschromatographie" 2010
Die erfolgreiche Premiere des neuen NOVIA-Anwenderforums "Gaschromatographie" im vergangenen Jahr weckte die Erwartungen an die erneute Auflage des GC-Forums. Zahlreiche Teilnehmer besuchten am 04. Mai 2010 das Anwenderforum, das in Bad Soden am Taunus vor den Toren Frankfurts stattfand. Die Veranstaltung wurde wieder durch die renommierten Hersteller von GC-Geräten unterstützt, die das fachliche Programm durch ihre Produktpräsentationen abrundeten.
Die Fachvorträge und Workshops wurden von etablierten NOVIA-Referenten durchgeführt: Im Eröffnungsvortrag wurde von Herrn Prof. Dr. W. Engewald (Uni Leipzig) "Der langsame Weg zur schnellen GC" erläutert. Neben anschaulichen Beispielen zur Fast-GC mit drastisch verkürzten Retentionszeiten und der Diskussion, dass darunter Parameter wie Auflösung und Trennvermögen leiden, wurde auch ein Softwaretool zum Transfer von herkömmlichen Methoden auf schnelle Methoden vorgestellt.
Im ersten Anwendervortrag aus der Pharmaindustrie gab Herr Dipl.-Ing. H. Paxmann (Grünenthal), ein ausgewiesener Experte für Headspace-Analysen, einen eindrucksvollen Überblick über Schwierigkeiten und Grenzen der Headspace-Methode. Die beiden "Pharma-Bibeln", das europäische und amerikanische Arzneibuch, dienten hierzu als Ausgangspunkt für die Problembetrachtung bei der Bestimmung von Restlösemittel. Ganz nach dem Motto des Anwenderforums gab Herr Paxmann immer wieder praktische Tipps "aus der Praxis für die Praxis".
Einen interessanten Aspekt aus dem Bereich Lebensmittelanalytik beleuchtete Herr M. Biedermann vom Kantonalen Labor Zürich. Hier stand der Einfluss von Kartonverpackungen auf die Lebensmittelqualität im Vordergrund. Aus allen Blickwinkeln beleuchtet wurde u.a. die Quantifizierung von Mineralölkomponenten und die schwierige Analyse aufgrund komplexer Matrices. Die modernen GC/MS Kopplungstechniken wurden von Herrn Dr. U. Weber (Boehringer Ingelheim) anhand verschiedener Beispiele aus der Praxis anschaulich vorgestellt - für alle, die sich fragen: "Welche Ionisierungstechnik passt zu meinem Analyten?", "In welchem Modus muss ein Single-Quad betrieben werden?", "Was muss bei der Quantifizierung betrachtet werden?"
Die beiden parallelen Workshops am Nachmittag erfreuen sich immer großen Zuspruchs und ermöglichen den Teilnehmern in besonderem Maße interaktiv an der Veranstaltung teilzunehmen.
Im Workshop "Fehlererkennung anhand von Chromatogrammen" geleitet von Herrn Dipl.-Ing. W. Gottwald stand die systematische Vorgehensweise im "Umgang" mit fehlerbehafteten Chromatogrammen im Vordergrund. Durch zahlreiche praktische Beispiele wurden die Teilnehmer in die Diskussion eingebunden und konnten sich direkt an typischen GC-Chromatogrammen üben.
Der zweite Workshop wurde von Herrn Dr. M. Juza (DSM Nutritional Products) lebhaft durchgeführt: Herr Dr. Juza gab einen umfassenden Einblick in die Anwendung der Chiralen Gaschromatographie. In seinem Workshop mit dem Titel "Chirale GC - Neuigkeiten von der Erde und aus dem Weltraum" zeigte er, wie breit die Anwendung dieser chromatographischen Methode ist - angefangen von der pharmazeutischen Industrie über den Einsatz in der Dopingkontrolle sowie der Biopolymer- und Umweltanalytik bis hin zur Anwendung in "unendlichen Weiten". Hilfen bei der Suche geeigneter stationärer Phasen waren für die teilnehmenden GC-Anwender ebenso interessant wie die Darstellung möglicher Vorgehensweisen bei der Entwicklung chiraler Trennungen im Labor.
Zum Abschluss gab Frau Dr. M. Geißler (Shimadzu) in drei Stufen einen Überblick über das derzeit hoch aktuelle Thema der Multidimensionalen GC. Die optimierte, konventionelle GC , die Heart Cut Technik unter Verwendung zwei separater Säulen sowie die kontinuierliche Auftrennung komplexer, biologischer Proben über zwei modular verbundene Säulen.
Quelle: NOVIA GmbH