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30.06.2024

01.06.2007

Manganoxid-Nanopartikel als Kontrastmittel für die Kernspintomographie des Gehirns

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Die Kernspintomographie ist eine sehr leistungsfähige Methode, um anatomische Details des weichen Gewebes sichtbar zu machen oder physiologische Vorgänge in Echtzeit zu verfolgen. Konventionelle Gadolinium-Komplexe, die in der Klink heute als Kontrastmittel eingesetzt werden, geben keinen ausreichend deutlichen Einblick in anatomische Strukturen. Wie in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichtet, haben koreanische Forscher um Jung Hee Lee, Samsung Medical Center, und Taeghwan Hyeon, Seoul National University, nun ein neues Kontrastmittel entwickelt, mit dem sie die anatomischen Strukturen von Mäusehirnen ebenso klar abbilden konnten wie dies sonst nur mit histologischen Methoden möglich ist. Dieses neue Kontrastmittel besteht aus Manganoxid-Nanopartikeln.

Kernspintomographien nach Injektion der Manganoxid-Nanopartikel lieferten einen Einblick in verschiedene Areale der Mäusehirne - in ausgezeichneter Auflösung. "Damit haben wir das erste wirklich biokompatible Kernspintomographie-Kontrastmittel entwickelt, mit dem sich das Gehirn anatomisch abbilden lässt" betonen Lee und Hyeon. "Kontrastreiche Einblicke in die anatomischen Details der Hirne lebender Mäuse lassen sich damit gewinnen." Die Forscher hoffen, dass sich mit Hilfe des neuen Kontrastmittels Hirn-Erkrankungen mit Beteiligung des Zentralen Nervensystems, wie Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Schlaganfälle und Tumore, besser erforschen und diagnostizieren lassen.

Darüber hinaus gelang es dem Team aus Korea, die Manganoxid-Nanopartikel mit Antikörpern zu bestücken, die bestimmte Rezeptoren auf der Oberfläche von Brustkrebszellen erkennen und spezifisch daran binden. In Mäusehirnen mit Brustkrebs-Metastasen ließen sich die Tumore mit dem an die Antikörper gekoppelten Kontrastmittel deutlich markieren. Nach dem selben Prinzip sollten mit Hilfe geeigneter Antikörper auch andere krankhafte Veränderungen oder physiologische Systeme sichtbar machen lassen.

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Quelle: Angewandte Chemie