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02.07.2024

28.03.2007

Europäisches Exzellenznetzwerk Nano2Life tagte im Saarland

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Von 19. bis 21. März trafen sich rund 170 Spitzenforscher aus dem Bereich der Nano- und Biotechnologie im Saarbrücker Schloss. Anlass ist das dreijährige Bestehen des größten EU-Projektes der Nanobiotechnologie: Nano2Life (N2L). Ziel des Projekts ist es, Expertenwissen in Sachen Nanobiotechnologie zu bündeln und die europäische Industrie in dieser Zukunftstechnologie gegenüber den USA und Asien zu stärken. "Ich bin stolz darauf, dass unsere Region Teil dieses international ausgerichteten Projekts ist", betonte der saarländische Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Hanspeter Georgi in der Pressekonferenz am Dienstag (20.3.2007). "Diese Veranstaltung bietet der Nanotechnologieforschung eine geeignete Plattform, die Kooperation zwischen den unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Disziplinen zu verstärken". Veranstalter des internationalen Treffens ist das Netzwerk NanoBioNet. NanoBioNet ist aktives Mitglied im EU-Projekt und leitet dort den Bereich "Kommunikation".

Es ist das erste Mal, dass so viele Wissenschaftler der Nanotechnologie im Saarland zusammenkommen. "Dass die Wahl des Austragungsortes auf Saarbrücken fiel, ist für unser Netzwerk von großer Bedeutung", erläutert Martin Monzel, Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins NanoBioNet. "Zeigt es doch nach außen wie nach innen, dass unsere saarländisch-rheinland-pfälzische Nano- und Biotechnologie-Szene mit all ihren Forschungsinstituten und Unternehmen europaweit Ausstrahlung hat und Anerkennung findet." Mittlerweile hat die neue Technologie bereits rund 1000 Arbeitsplätze im Saarland geschaffen.

In Arbeitsgruppen erarbeiten die Forscher während der drei Tage innovative Lösungsmöglichkeiten für viele Probleme unserer Zeit. Themen sind etwa der Umweltschutz oder die Bekämpfung von Krankheiten. Beim Krebs zum Beispiel sollen Nanoteilchen in der Therapie als Transportmittel eingesetzt werden, um das Medikament genau zur "kranken" Zelle zu führen. Gesundes Gewebe bleibt dann unberührt. Im Bereich Umweltschutz geht es um die Kontrolle von Krankheitskeimen und Schadstoffen in Wasser, Erdreich, Luft oder Lebensmitteln.

Nano2Life vereinigt rund 200 aktive Spitzenforscher aus 12 europäischen Ländern und 23 Institutionen. Das EU-Projekt wird mit insgesamt 8,8 Millionen Euro gefördert und ist auf einen Zeitraum von vier Jahren ausgerichtet. Schwerpunkte bilden im Bereich der Grundlagenforschung die Entwicklung neuer nanobiotechnologischer Verfahren, Geräte und Materialien. Darüber hinaus erarbeiten die Wissenschaftler innovative Projekte im Bereich Aus- und Weiterbildung. Die Wissenschaftler arbeiten auch eng mit der Industrie zusammen, beispielsweise mit Qiagen.

NanoBioNet ist ein Netzwerk aus Unternehmen, Hochschulen, Kliniken und Institutionen aus den Bereichen Biotechnologie, chemische Nanotechnologie, Medizintechnik sowie Wirtschaft, Politik und Technologietransfer. Ihr gemeinsames Interesse gilt der Forschung und Entwicklung und den praktischen Anwendungen der Nano-, der Bio- und der Nanobiotechnologie zur Schaffung marktreifer Produkte und neuer Arbeitsplätze - und zwar auf dem Wege einer ethisch vertretbaren Technologie.

Quelle: NanoBioNet