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04.07.2024

01.03.2005

Richtlinie VDI 2469: Messen von Distickstoffmonoxid mittels GC oder IR

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Die Richtlinie VDI 2469 legt zwei Verfahren zur Messung von Distickstoffmonoxid (N2O) fest:

Blatt 1 beschreibt ein manuelles gaschromatographisches Verfahren. Dieses Verfahren kann sowohl zur diskontinuierlichen Bestimmung von N2O-Emissionen als auch zur Kalibrierung von automatischen N2O-Messgeräten durch Vergleichsmessungen an Abgasen nach VDI 3950 Blatt 1 bzw. DIN EN 14181 eingesetzt werden.

Blatt 2 beschreibt die automatische kontinuierliche Messung von N2O mit NDIR (nichtdispersive Infrarot-Absorption)-Messgeräten. Dieses Verfahren kann sowohl zur kontinuierlichen Bestimmung von N2O-Emissionen im stationären Einsatz als auch für Einzelmessungen eingesetzt werden.

Distickstoffmonoxid ist ein klimarelevantes Gas ("Treibhausgas") und wirkt als Katalysator für den stratosphärischen Abbau von Ozon. Das CO2-Äquivalent von N2O beträgt nach aktuellem Stand des Wissens 296. N2O ist sowohl natürlichen als auch anthropogenen Ursprungs. Erhöhte Emissionen von N2O werden z.B. im Abgas von Feuerungen, die mit stickstoffhaltigen Brennstoffen bei Temperaturen unter 900 °C betrieben werden, und bei der NOx-Minderung mit dem SNCR-Verfahren (selektive nicht-katalytische Reduktion) insbesondere bei Verwendung von Harnstoff beobachtet. Auf Grund der Klimarelevanz ist eine gesicherte messtechnische Erfassung der N2O-Emissionen erforderlich. Für bestimmte Anlagen sind die Emissionen nach TA Luft begrenzt.

VDI Verein Deutscher Ingenieure,
Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN - Normenausschuss KRdL
Ausgabedatum: Februar 2005
Ersetzt die Entwürfe vom August 2002
Erscheint in deutsch/englischer Fassung.

Quelle: Verein Deutscher Ingenieure (VDI)