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28.09.2024

01.12.2005

Neuer Dopingtest ist 1000-fach sensitiver

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"IMPERACER hat das Potential, ein neues und extrem wirkungsvolles Nachweisverfahren im Bereich der Dopingtests zu werden" so Dr. Michael Adler, Forschungsleiter der Dortmunder Chimera Biotec GmbH. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe um Dr. Patrick Diel von der Deutschen Sporthochschule Köln werden die Dortmunder in den kommenden zwei Jahren einen extrem sensitiven Test zum Nachweis von Myostatin-Doping entwickeln. Dieses Projekt wird von der World Anti Doping Agentur (WADA) mit Sitz in Montreal unterstützt.

Der Missbrauch von Myostatin-beeinflussenden Substanzen gilt nach Meinung vieler Experten als ein Ziel von Doping-Anwendern; Myostatin-Doping ist dabei auf verschiedenen Wegen möglich: Zum einen durch die Einnahme von Pharmaka, die direkt auf den Signaltransduktionsweg des Myostatins wirken und zum andren durch die Einflussnahme auf Gene, die die Regulation des Myostatins lenken (Gendoping). Das Protein Myostatin gehört zur Familie der Wachstumsfaktoren und hat maßgeblichen Einfluss auf das Wachstum der Skelettmuskulatur. Forscher fanden heraus, dass durch die Blockade der Signaltransduktion des Myostatins ein enormes Wachstum der Skelettmuskulatur bewirkt wird.

"Dopingfahnder werden bei ihrer Arbeit in Zukunft vermutlich verstärkt auf die Überprüfung von bestimmten Stoffwechselmustern setzen. Der Myostatin-Stoffwechsel ist sicherlich eines dieser Muster" so Dr. Patrick Diel von der Sporthochschule Köln. Voraussetzung ist natürlich, dass man die Steuerung des Myostatins im Detail erforscht hat. Hierzu werden im Rahmen des Projektes die Veränderungen von Myostatinstoffwechselmustern in Athleten in Abhängigkeit von physiologischen Belastungsmustern mittels Imperacer bestimmt. Damit die aus dieser Forschung erhaltenen Daten später Eingang in ein Routine-Nachweisverfahren finden können werden hohe Herausforderungen an die Analytik gestellt: "Voraussetzung für einen späteren Doping-Test ist, dass man den Dopingfahndern einen einfachen Test an die Hand gibt, der auch kleinste Manipulationen finden kann. Solch einen Test werden wir nun mit unseren Kölner Partnern zusammen entwickeln" gibt sich Dr. Michael Adler überzeugt.

Quelle: Deutsche Sporthochschule