19.07.2005
Hochpolymere: Nahe Infrarotmessung ersetzt Nassanalysen
Mit 100.000 Euro unterstützt das Land NRW ein Forschungsprojekt des Instituts für Hochpolymere und Hygieneprodukte (IHHP) der Hochschule Niederrhein, in dem für kleine und mittelständische Unternehmen ein schnelles, selektives und leistungsstarkes Messgerät für die Erkennung von Hochpolymeren entwickelt wird. "Neben aus quellbaren Polymeren bestehenden Stoffen kann es auch für textile Flächengebilde und Naturfasern bei der Wareneingangskontrolle eingesetzt werden", sagt Prof. Dr. Ernst Cleve, der Projektleiter am Fachbereich Chemie. Erwartet werden erhebliche Einsparungen bei Personal, Kosten und Zeit. An der Entwicklung sind mit der Axeon GmbH und der H & T Wissenschaftliche Apparatebau- und Entwicklungsgesellschaft mbH zwei industrielle Partner aus der Region beteiligt.
Hochpolymere, die für Inkontinenzprodukte verwendet werden, müssen hinsichtlich ihrer quantitativen Zusammensetzung bisher aufwändig auf nasschemischem Weg analysiert werden. Das neue Verfahren arbeitet auf optischer Basis: gemessen wird mittels Naher Infrarot-Spektroskopie (NIR), die mit einer intelligenten Signalverarbeitung gekoppelt ist. "Durch die Beteiligung der Unternehmen an der Entwicklung können wir alle Anforderungen der Praxis bedarfsgerecht berücksichtigen", hebt Prof. Dr. Cleve hervor.
Ziel der Forscher ist es, weiterhin Hochpolymerprodukte qualitativ nachhaltig zu verbessern - hinsichtlich der Aufnahme- und Speicherkapazität, der Aufnahmefähigkeit und der Nässe- und Geruchssicherheit. Nicht nur für Inkontinenzprodukte werden sie gebraucht, sondern auch für schweißabsorbierende Schutzkleidung und Verbandstoffe zur Wundbehandlung. Hochpolymerprodukte erhöhen allgemein den Tragekomfort und tragen zum allgemeinen Wohlbefinden erheblich bei.
Quelle: idw / Hochschule Niederrhein