06.06.2024
Neon - ein Element, das unser Leben erhellt
- Bild: PxHere [CCO]
Den großen Durchbruch des Edelgases Neon erlebte Ramsay allerdings nur noch am Rande. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals nämlich forschte der französische Physiker Georges Claude ebenfalls an Edelgasen und stellte fest, dass elektrischer Strom diese zum Leuchten bringt.
Neon beispielsweise leuchtet in einem kräftigen Orange-Rot. Auf Grundlage dieser Entdeckung entwickelte er die Neonröhre, die er sich auch patentieren ließ. Als Geschäftsmann erkannte er das Potenzial seiner Erfindung und so leuchtete im Jahr 1912 die erste kommerzielle Neonröhren-Schriftzug - "palais coiffeur" - an einem Pariser Herrenfriseursalon. Diese neue Art der Werbung brachte in den 1920er und 30er Jahren die Großstädte der Welt zum Leuchten und die Neonröhre trat ihren Siegeszug vor allem in Las Vegas und New York an.
Die Reklame hat oft die größere Wirkung als die Produkte.
Otto Baumgartner-Amstad (1924-2022)
Neue Fans fanden sich in der Gruppe der Pop-Art Künstler. Die Entwicklung ging stetig weiter. Durch unterschiedliche Gasfüllungen wurde das Farbspektrum der Leuchtstoffröhren erweitert. Mit dem Edelgas Krypton gefüllt, leuchtet die Röhre weiß. Eine Argon-Füllung leuchtet rosa, die Mischung aus Argon mit Quecksilber kräftig blau. Färbt man zusätzlich die Glasröhre, so kann man weiter Farben erzielen. Mittlerweile hat die Leuchtreklame eine Renaissance erlebt. Zwar haben sich aus Kostengründen LED durchgesetzt, aber der Begriff "Neonröhre" ist in unserem Sprachgebrauch weiterhin so präsent wie eh und je.
Das Edelgas Neon wird mittlerweile in erster Linie zur Produktion sogenannter Excimerlaser eingesetzt, die man hauptsächlich zur Herstellung von Flachbildschirmen und Halbleitern oder auch für die operative Korrektur von Kurzsichtigkeit nutzt. Außerdem dient es als Kältemittel. Also, das nächste Mal, wenn wir an einem leuchtenden Neonschild vorbeigehen, nehmen wir einen Moment, um die Erkenntnisse der Wissenschaft zu würdigen, die dahinterstecken.
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