05.10.2017
Ich will's wissen
Meist hat es ja einen negativen Beigeschmack, wenn jemand als neugierig bezeichnet wird. Verbindet man doch mit Neugier gemeinhin das "Herumschnüffeln" in den Angelegenheiten anderer.
Aber eigentlich bedeutet Neugier nichts weiter, als den starken Wunsch etwas Neues zu erfahren oder auszuprobieren. Die Gier auf Neues im Wortsinn. Dabei muss es sich ja nicht um den neuesten Klatsch und Tratsch handeln. Neues zu lernen, weltoffen zu sein, Zusammenhänge verstehen zu wollen, das sind doch eigentlich sehr positive Charaktereigenschaften.
Wären wir nicht neugierig, wüssten wir weder, wie unser Spielzeug von innen aussieht, noch wie ein Verbrennungsmotor funktioniert.
Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will.
Galileo Galilei (1564-1642)
Neugierige Menschen haben unsere Zivilisation in vielen Dingen bereichert. Sie haben Amerika, Elektrizität und Röntgenstrahlen entdeckt und herausgefunden, warum Whisky mit ein paar Tropfen Wasser besser schmeckt. Auch wenn vielleicht nicht immer zielgerichtet geforscht und entdeckt wurde: Der Wunsch zu erfahren, warum etwas genau so funktioniert - oder eben nicht -, ein Problem zu lösen, den Lösungsweg zu vereinfachen oder Alternativen aufzuzeigen ... Neugier kann dazu motivieren Dinge zu erforschen, zu verändern und weiter zu entwickeln.
Gehen wir also ruhig den Dingen auf den Grund. Halten wir es wie Kleinkinder im Fragealter, die ihren Eltern Löcher in den Bauch fragen und mit schier endloser Ausdauer jeder Antwort ein weiteres "Warum?" folgen lassen. Bleiben wir neugierig, auch wenn es manchmal unbequem wird oder unsere Mitmenschen nervt.
Übrigens: Die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Firmen profitieren nicht unerheblich von der Neugier ihrer Mitarbeiter.
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