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28.09.2024

04.11.2020

Suche nach neuen Wirkstoffen gegen antibiotikaresistente Keime

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Antibiotikaresistente Keime sind seit Jahren auf dem Vormarsch. 2018 waren sie für mehr als 33 000 Todesfälle allein in Europa verantwortlich. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert eine Nachwuchsgruppe der Universität Greifswald für insgesamt fünf Jahre mit zwei Millionen Euro. Die von Dr. Katharina Schaufler eingeworbene Nachwuchsgruppe untersucht alternative Therapiestrategien zur Bekämpfung antibiotikaresistenter Keime.

Wir stehen am Anfang eines Zeitalters ohne sicher wirksame Antibiotika. Infektionskrankheiten wie Blutvergiftungen, Lungenentzündungen und Harnwegsinfektionen können bereits heute zum Teil nicht mehr zuverlässig therapiert werden. Für das globale Gesundheitssystem stellen antibiotikaresistente Keime derzeit und zukünftig eine der größten Herausforderungen dar. Zwei bedeutende antibiotikaresistente Bakterien sind in den Arten Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae zu finden.

Die BMBF-Nachwuchsgruppe "Die Entwaffnung von Pathogenen als alternative Strategie zur Bekämpfung von antibiotikaresistenten gramnegativen Keimen" (DISPATch MRGN) bestimmt und untersucht Erfolgsmerkmale dieser Bakterien. "Unsere Nachwuchsgruppe erforscht, welche Tricks und Kniffe diese Bakterien anwenden, um uns krank zu machen und um widerstandsfähig zu sein. Das Wissen um die Erfolgsmerkmale dieser Bakterien bildet die Grundlage für die Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten.

Denkbar sind beispielsweise Wirkstoffe, die die krankmachenden Eigenschaften von Bakterien angreifen und dadurch eine Infektion mindern. Gerade bei schwächeren Infektionen können solche Wirkstoffe eine sinnvolle Alternative zum Einsatz klassischer Antibiotika darstellen", erläutert Dr. Katharina Schaufler, Leiterin der Nachwuchsgruppe für Infektionsforschung an der Universität Greifswald.

Die BMBF-Nachwuchsgruppe wendet dabei ein breites Spektrum an Methoden an, um die krankheitsauslösenden Bakterien mithilfe neuer Ansätze gezielt zu bekämpfen. Es reicht von klassischen mikro- und molekularbiologischen Methoden über Bioinformatik bis hin zu neuen Methoden aus der pharmazeutischen Biologie. In dem Projekt soll Grundlagenforschung direkt in die Anwendung übertragen werden. Daher arbeiten nationale und internationale Experten aus Wissenschaft und Industrie zusammen.

Quelle: Universität Greifswald