26.05.2017
Die zwölf Prinzipien der Grünen Chemie
Von ihren Anfängen bis weit in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts richtete sich die chemische Industrie weltweit nach dem Prinzip der Effizienz und Wirtschaftlichkeit aus. Eine Philosophie, die zwangsläufig die Umwelt belastete und nicht nur in Deutschland zu verdreckten Flüssen wie dem Rhein, verschmutzter Luft und einem massenhaften Tiersterben, vor allem in Gewässern, führte.
Doch mit dem Einsetzen eines neuen Umweltbewusstseins und politischen und gesellschaftlichen Drucks entwickelte sich ein neuer Leitgedanke, der es der Industrie ermöglichen soll, auch zukünftig nachhaltig zu produzieren: die Grüne Chemie. Als verhältnismäßig neues Leitbild wird sie Chemie-Studierenden mitgegeben auf ihrem Weg in die hochentwickelte Großindustrie und Forschung.
Sie orientiert sich dabei an zwölf Prinzipien. So stehen nicht mehr die reine Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz und damit das rein profitorientierte Handeln im Mittelpunkt der Verfahren, sondern es müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden, die schädliche Einflüsse begrenzen. Die Grüne Chemie ist ein Grundgerüst der Chemie der Zukunft, die für kommende Generationen wirtschaftliche Möglichkeiten sichern soll und dabei im Einklang mit einem Umweltschutzgedanken steht.
- Vermeidung von Abfällen anstelle deren Entsorgung
- Atomökonomie und Atomeffizienz
- Verwendung harmloserer und weniger giftiger Chemikalien
- Entwicklung von ungefährlichen Produkten
- Verwendung von ungefährlichen Lösungsmitteln und Hilfsstoffen
- Bessere Energieeffizienz
- Bevorzugte Verwendung von erneuerbaren Rohstoffen
- Kürzere Synthesewege
- Katalysatoren statt stöchiometrischer Reagenzien
- Produkte sollen in der Umwelt abbaubar sein
- Analytische Methoden zur Überwachung der Umweltverschmutzung
- Von Grund auf sichere Prozesse
Quelle: Universität Berlin