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30.06.2024

19.12.2011

Erstes automatisiertes Zirkulardichroismusspektrometer in einem akademischen Labor in Betrieb genommen

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Viele Krankheiten sind auf genetisch bedingte oder durch äußere Einflüsse verursachte Veränderungen der räumlichen Struktur von Biomolekülen zurückzuführen. Solche Strukturänderungen können mit spektroskopischen Methoden untersucht werden, bei denen das Wechselspiel von Licht und Materie erfasst wird. Mithilfe der sogenannten Zirkulardichroismusspektroskopie können Wissenschaftler kleinste Strukturänderungen in biologischen Molekülen wie DNS oder Proteinen messen. Trotz ihres hohen Potentials kommt diese Methode bisher aber kaum in der Pharmaforschung zum Einsatz, weil die dafür notwendige Messapparatur aufwändig ist und nur einen geringen Durchsatz ermöglicht. Diese Einschränkungen können jetzt mithilfe einer neuen Gerätegeneration überwunden werden, bei der die Probenvorbereitung und -messung vollständig automatisiert durch einen Roboter erledigt werden.

Die Abteilung Molekulare Biophysik der Technischen Universität Kaiserslautern ist weltweit das erste akademische Labor, das über ein derartiges automatisiertes Zirkulardichroismusspektrometer verfügt. Entwickelt wurde das Gerät von der Firma Applied Photophysics, mit der zusammen in den nächsten Jahren neue Anwendungsgebiete erschlossen werden sollen. Dabei geht es vor allem um die Messung der Bindung von Wirkstoffen an ihre Zielproteine sowie die Bestimmung der Stabilität pharmakologisch bedeutender Proteine unter verschiedenen Bedingungen im Mikrotiterplattenmaßstab, also mit geringen Probenmengen. Aufgrund der Automatisierung und Miniaturisierung können die Mess-genauigkeit und der Durchsatz gegenüber konventionellen Geräten um ein Vielfaches gesteigert werden.

Quelle: idw / Technische Universität Kaiserslautern