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03.07.2024

11.10.2011

Neue Detektionsmethode für Mikroorganismen in der Atemluft

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Dr. Marcus Clauß aus dem Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie der TiHo hat ein neues Verfahren zur schnellen Bestimmung von Mikroorganismen in der Luft entwickelt. Sind die Konzentrationen von Bakterien und Pilzsporen in der Atemluft erhöht, kann dies gesundheitliche Folgen haben und Krankheiten auslösen. Daher ist es wichtig, in Wohnräumen, am Arbeitsplatz oder in Krankenhäusern die Konzentration dieser Mikroorganismen bestimmen zu können. Für einen schnellen und kurzfristigen Nachweis sind Verfahren erforderlich, die vor Ort eingesetzt werden können.

Bisher wurden für solche Untersuchungen Proben genommen und im Labor auf speziellen Nährböden kultiviert. Anschließend wurden sie anhand morphologischer und biochemischer Eigenschaften ausgewertet. Dieses Vorgehen erfordert für den Nachweis von Bakterien in der Regel mindestens 24 Stunden, für Schimmelpilze mindestens drei Tage. Für eine schnelle Analyse ist das Vorgehen folglich nicht geeignet. Hinzukommt, dass sich mit diesem Verfahren nur weniger als ein Prozent der gesammelten Mikroorganismen auf Nährböden anziehen und damit nachweisen lassen.

Dr. Marcus Clauß hat jetzt ein neues Verfahren entwickelt, das auf einer speziellen adhäsiven Silikonoberfläche basiert. Es ermöglicht Partikel und Mikroorganismen effizient zu "sammeln" und mit Fluoreszenzfarbstoffen oder fluoreszenzmarkierten Antikörpern anzufärben. Die gefärbten Mikroorganismen können schon nach wenigen Minuten mit einem transportablen Fluoreszenzmikroskops vor Ort untersucht und mit einer computergestützten Bildanalyse ausgewertet werden.

Quelle: idw / Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover