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30.06.2024

19.07.2011

Umfrage der EU-Kommission zum freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen

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Die Europäische Kommission hat auf Initiative der für die Digitale Agenda zuständigen Vizepräsidentin Neelie Kroes und der Kommissarin für Forschung und Innovation, Máire Geoghegan-Quinn, eine öffentliche Konsultation über den Zugang zu digitalen wissenschaftlichen Informationen und ihre Bewahrung eingeleitet. Forscher, Ingenieure und Unternehmer in Europa müssen schnell und einfach auf wissenschaftliche Informationen zugreifen können, um mit ihren Kollegen in anderen Teilen der Welt auf Augenhöhe in einen Wettbewerb treten zu können. Moderne digitale Infrastrukturen können dies wesentlich erleichtern. Einige Herausforderungen bleiben jedoch bestehen, wie z. B. die hohen und steigenden Abonnementpreise für wissenschaftliche Publikationen, der kontinuierlich wachsende Umfang wissenschaftlicher Daten und die Notwendigkeit, Forschungsergebnisse auszuwählen, zu verwalten und zu bewahren. Ein offener Zugang - im Sinne eines kostenlosen Zugangs zu wissenschaftlichen Inhalten über das Internet - kann dazu beitragen, diese Herausforderungen zu meistern. Wissenschaftler, Einrichtungen der Forschungsfinanzierung, Universitäten und sonstige Interessengruppen sind aufgerufen, ihre Vorschläge zur Verbesserung des Zugangs zu wissenschaftlichen Informationen einzureichen. Die Konsultation läuft bis zum 9. September 2011. Der Zugang zu Wissen und dessen Weiterverwendung sind ein zentrales Ziel der Digitalen Agenda für Europa und der Innovationsunion.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte dazu: "Die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung sollten grundsätzlich so weit wie möglich verbreitet werden. Die weite Verbreitung von Wissen innerhalb des Europäischen Forschungsraums und darüber hinaus ist ein wesentlicher Motor für wissenschaftlichen Fortschritt und Innovationen und damit für Wachstum und Beschäftigung in Europa. Wir streben einen offenen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen an, damit wir alle in möglichst großem Ausmaß von Forschungsinvestitionen profitieren können - im Interesse des wissenschaftlichen Fortschritts, aber auch der Bildung, der Innovationen und anderer Formen der kreativen Weiterverwendung. Aus dem gleichen Grund müssen wir wissenschaftliche Aufzeichnungen für künftige Generationen bewahren."

Beteiligte Akteure sind eingeladen, ihre Ansichten zu zentralen forschungspolitischen Themen zu äußern. Dabei geht es um die Frage, wie wissenschaftliche Artikel für Forscher und die Gesellschaft insgesamt besser zugänglich werden könnten, wie Forschungsdaten weithin zur Verfügung gestellt und weiterverwendet werden können und wie ein kontinuierlicher Zugang zu digitalen Inhalten sichergestellt werden kann und welche Hindernisse der Bewahrung wissenschaftlicher Ergebnisse noch im Wege stehen.

Die Europäische Kommission beabsichtigt, bis Ende 2011 eine Mitteilung über den Zugang zu wissenschaftlichen Informationen und deren Bewahrung herauszugeben. Sie soll ergänzt werden durch eine Empfehlung zu Maßnahmen, mit denen die EU-Mitgliedstaaten den Zugang zu wissenschaftlichen Informationen verbessern können.

Quelle: Europäische Kommission