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30.06.2024

10.06.2011

Europas Wirtschaft muss mehr in Forschung investieren

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Europa muss mehr und gezielter in die öffentliche wie auch in die private Forschung investieren, wenn es nachhaltig wachsen will. Dies ist das Fazit des ersten umfassenden Berichts der Europäischen Kommission über die Wettbewerbsfähigkeit der Innovationsunion. Die Forscher müssen stärker zusammen arbeiten, die Bildungssysteme an den Innovationsbedarf der Wirtschaft angepasst und der Anteil der Frauen in der Forschung erhöht werden. Mit Forschungsinvestitionen von 2,01 Prozent des BIP bewegt sich Europa nur langsam auf seine Zielmarke von drei Prozent zu. Deutschland hat mit 2,82 Prozent die europäische Quote fast erreicht. Allerdings nimmt Europas Abstand zu anderen Konkurrenten in der Welt weiter zu, vor allem weil die Wirtschaft in Europa zu wenig in Forschung investiert.

"Der Bericht unterstreicht, dass der Weg zur Innovationsunion noch lang ist und dass auf diesem Weg noch viele Herausforderungen zu bewältigen und Hindernisse zu überwinden sind. Er bestätigt aber auch, dass sich die EU auf die richtigen Strategien verständigt hat, um ihr Ziel zu erreichen", so Máire Geoghegan-Quinn, in der Kommission zuständig für Forschung, Innovation und Wissenschaft. Die Verwirklichung der Innovationsunion auf europäischer und nationaler Ebene sei ein wirtschaftliches Muss, das für das nachhaltige Wachstum ebenso wichtig ist wie die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen.

Erheblichen Nachholbedarf hat die EU bei der Nutzung ihrer Forschungsergebnisse. Während sich die Zahl der Patentanmeldungen aus Japan und Südkorea verdoppelt hat, meldet die Hälfte der Mitgliedstaaten überhaupt keine Patente an. Deutschland allerdings ragt hier mit fast doppelt so vielen Patentanmeldungen im Vergleich zum EU-Durchschnitt und zu den USA heraus.

Der Bericht der Europäischen Kommission über die Wettbewerbsfähigkeit der Innovationsunion wird alle zwei Jahre veröffentlicht. Der nächste ist für das Frühjahr 2013 geplant.

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Quelle: Europäische Kommission