Analytik NEWS
Das Online-Labormagazin
07.10.2024

07.07.2010

EU födert Nanobiotechnologie-Projekt "SingleSens - Plasmonen als molekulare Sensoren"

Teilen:


Zur Erforschung biologischer Vorgänge mit Hilfe der Nanotechnologie erhält Univ.-Prof. Dr. Carsten Sönnichsen aus Mitteln der Europäischen Union 1,5 Millionen Euro. Der Europäische Forschungsrat hat dem Mainzer Wissenschaftler einen ERC Starting Grant verliehen. Es handelt sich dabei um ein Förderinstrument, das begabte Nachwuchswissenschaftler langfristig unterstützen und ihnen den Aufbau oder die feste Etablierung einer eigenständigen Forschergruppe ermöglichen will. Carsten Sönnichsen ist vor fünf Jahren als Juniorprofessor und Emmy-Noether-Nachwuchsleiter an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz gekommen. Er führt die Nanobiotechnologie-Gruppe am Institut für Physikalische Chemie mit inzwischen zehn Mitarbeitern und ist Mitglied des Gutenberg Forschungskollegs (GFK).

Mit dem auf fünf Jahre bewilligten ERC-Grant wird Sönnichsen das Projekt "SingleSens - Plasmonen als molekulare Sensoren" verfolgen. "Wir werden in den nächsten Jahren unsere Technik weiterentwickeln, um mit einzelnen Nanopartikeln molekulare Vorgänge zu untersuchen", teilt der Wissenschaftler mit. Nanopartikel dienen dabei als Marker und Bio-Sensoren. Künftig sollen auch dynamische, zeitaufgelöste Prozesse verfolgt werden können. "Damit bekommen wir eine ganz neue Art von Informationen", erwartet Sönnichsen. "Wir werden beobachten können, wie sich einzelne Moleküle bewegen." Bisher gibt es nur wenig direkten Einblick in die molekularen Vorgänge in der Biologie oder der Medizin. Beispielsweise möchte man wissen, wie Biomoleküle ihre Form ändern, wenn sie an Enzyme binden. Die Untersuchungstechnik der Plasmonenspektroskopie einzelner metallischer Nanopartikel eignet sich gut, um biologische Vorgänge in sozusagen echter Umgebung, also bei Raumtemperatur, in Pufferlösungen oder in physiologischer Umgebung zu beobachten. An dem Projekt werden in den nächsten Jahren 4 bis 6 Mitarbeiter der Nanobiotechnologie-Gruppe arbeiten.

Quelle: idw / Universität Mainz