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30.06.2024

28.11.2008

7. Deutscher Gefahrstoffschutzpreis vergeben

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Am 26. November 2008 zeichnete Michael Koll, Leiter der Unterabteilung "Arbeitsschutz" im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), in München die Bernd Schwegmann GmbH & Co. KG mit dem Deutschen Gefahrstoffschutzpreis aus. Die Verleihung des Preises, der von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) organisatorisch begleitet wird, fand im Rahmen der 24. Münchener Gefahrstofftage statt.

Mit ihrem Lackadditiv Antigel®KF überzeugte die Schwegmann GmbH die unabhängige Jury des mit 5.000 Euro dotierten Preises. Mit diesem neuen Lackzusatz lässt sich das krebsverdächtige Methylethylketoxim (MEKO) ersetzen. Der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis wird vom BMAS ausgelobt und honoriert vorbildliche und wegweisende Aktivitäten zum Schutz vor Gefahrstoffen. Insgesamt beurteilte die Jury 27 Bewerbungen aus vier Kategorien.

Das als Antioxidans eingesetzte Methylethylketoxim (MEKO) verhindert Hautbildungen auf Farben und Lacken. Doch MEKO steht unter dem Verdacht, Krebs erzeugen zu können. Zudem kann der Stoff die Bildung von Allergien fördern, er wirkt sensibilisierend. Deshalb hat die Bernd Schwegmann GmbH & Co. KG den Ersatzstoff Antigel®KF entwickelt. Im Gegensatz zu MEKO ist Antigel®KF nach Zubereitungsrichtlinie 1999/45/EG nicht einzustufen. Zudem ist MEKO zu 100 Prozent eine flüchtige organische Verbindung (VOC). Mit einem deutlich geringeren VOC-Anteil von 17 Prozent leistet Antigel®KF nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Schutz der menschlichen Gesundheit, sondern auch zum Schutz der Umwelt vor schädlichen Emissionen.

Die ausgewogene Kombination eines Alcanolamins mit überwiegend nicht eingestuften Stoffen ermöglicht die Substitution von MEKO in Beschichtungssystemen sowohl auf Wasser-, als auch auf Lösemittelbasis. Zudem verhindert Antigel®KF nicht nur die Hautbildung, es hat darüber hinaus weitere positive Effekte. Damit profitiert der Anwender von einer gesteigerten Effizienz und hat Kostenvorteile.

Drei weitere Bewerber erhielten besondere Belobigungen durch die Jury. Die Electrovac Hacht & Huber GmbH entwickelte eine Technische Lösung zum staubarmen Sackentleeren. Die jetzt ausgezeichnete Eigenkonstruktion lässt sich zwanglos auf andere Bereiche übertragen und war zudem erheblich schneller und preisgünstiger zu realisieren als kommerziell angebotene Lösungen. Mit einer neuen Technologie der Henkel AG & Co. KGaA für staubarme Produkte in der Baubranche lassen sich Staubbelastungen um bis zu 90 Prozent verringern. Die neuartigen Spachtelmassen, Fliesenkleber und Mörtel wurden unter den Marken Ceresit und Thomsit bereits in den Markt eingeführt. Ebenso eine Belobigung erhielt das Gefahrstoffmanagementsystem des Städtischen Klinikums Braunschweig gGmbH. Hier sind das Zusammenspiel der Zentraleinheiten mit den Bereichen der Klinik und die Nutzung elektronischer Unterstützungsinstrumente vorbildlich geregelt. Die Unterweisung besteht aus einer effektiven Mischung mit computergestützten und mündlichen Anteilen.

Quelle: idw / Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)