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04.07.2024

27.11.2006

FIZ Chemie und TIB Hannover schließen Kooperation zur Archivierung von Multimediaelementen

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Das Fachinformationszentrum FIZ CHEMIE Berlin und die Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik und deren Grundlagenwissenschaften, die TIB Hannover, haben eine Kooperation zur Archivierung und nachhaltigen Bereitstellung von Multimediaelementen vereinbart. Inhalt der Zusammenarbeit sind sowohl politische und organisatorische, als auch bibliothekswissenschaftliche und informationstechnische Aufgaben. Im Zentrum steht die Einrichtung eines zentralen Archiv- und Nachweissystems für nicht-textuelle digitale Medien. Auf der Fachmesse Online Information 2006 in London (28. - 30.11.) besiegeln die Partner ihr Vorhaben mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages.

Professor Dr. René Deplanque, Geschäftsführer von FIZ CHEMIE, zum Hintergrund: "Digitale Medien sind zum wichtigsten Träger aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse geworden. Das liegt in der Natur der Sache: Medienelemente und Programme lassen sich in ihrem vollen Funktionsumfang nicht mehr vernünftig in print beschreiben. Sie sind aber gleichzeitig die Triebfeder des Fortschritts in vielen Disziplinen". In der Chemie beispielsweise, so Deplanque, würden ganz viele Erkenntnisse heute auf Basis von Computersimulationen gewonnen. Die Physik und die Meteorologie verarbeite grundlegende Messdaten vielfach nur noch digital, und auch aus der Technik wie aus vielen anderen Bereichen seien elektronische Primärdaten, Digitalbilder, Animationen, interaktive Grafiken und Digitalvideos nicht mehr wegzudenken. "Wir müssen eine dauerhafte Verfügbarkeit dieses Wissens gewährleisten", betont Deplanque.

Für Uwe Rosemann, Direktor der TIB, ist das eine klare Aufgabe der Bibliotheken: "Bibliotheken garantieren traditionell die Langzeitverfügbarkeit von Wissen, indem sie gedruckte Werke archivieren. Doch heute werden nicht nur gedruckte Werke, sondern zur Darstellung und Verfeinerung der Information auch digitale Bild-, Video-, 3D-, Ton- und Simulationsdaten wissenschaftlich generiert. Der Vormarsch der digitalen Techniken stellt uns vor die neue Aufgabe, auch dafür nachhaltige Lösungen zu entwickeln". Die bisherigen diesbezüglichen Aktivitäten der Bibliothekswelt und der Verlage konzentrierten sich überwiegend auf Materialien, die bereits einen klassischen Publikationsweg durchlaufen hätten. "Wir brauchen aber auch dringend Lösungen für ausschließlich elektronisch vorliegende Primärdaten und Werke, die von den bestehenden Mechanismen der Archivierung nur bedingt oder gar nicht erfasst werden. Darum kümmern wir uns", so Rosemann. Darüber hinaus wolle man die neuen technischen Möglichkeiten natürlich auch dazu nutzen, wertvolle gedruckte Werke digital einem internationalen Kundenkreis bereitzustellen.

Entsprechende Lösungen sollen im Rahmen der Kooperation entwickelt werden. Hauptelement ist das zentrale Archiv- und Nachweissystem. FIZ CHEMIE übernimmt die Entwicklung von Konzepten und Standards für die Speicherung, Archivierung und für die Anpassung der Indexierung sowie des Retrievals von digitalen Materialien und gewährleistet den operativen Betrieb. Die TIB wird die digitalen Materialien sammeln, bei Bedarf per DOI-Code registrieren, sie in ihren Katalogen und Datenbanken nachweisen und über das TIB-Portal- und Bestellsystem bereitstellen.

Quelle: Fachinformationszentrum Chemie