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30.06.2024

25.02.2005

Luftverschmutzung führt zu Blutverdickung

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Bei Luftverschmutzung verdickt sich das Blut und die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung steigt. So lautet das Ergebnis einer Studie der Universität Edinburgh, die zu erklären versucht, inwiefern miese Luft mit dem Risiko eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalles zusammenhängt, berichtet BBC.

Das Forscherteam aus Edinburgh konzentrierte sich auf sehr feine Schadstoffe - auf Aerosole. Sie nahmen an, dass Aerosole in der Lage sind, die Zellfunktionen des Körpers abzuändern. Deshalb untersuchten die Forscher die Entzündlichkeit und die Blutgerinnungsanfälligkeit von Makrophagen - menschliche Immunzellen - Lungenzellen und Zellen der Nabelschnur. Sie wurden nach sechs und nach 24 Stunden getestet, nachdem sie mit Aerosolen in Kontakt gekommen waren. Dabei stellte sich heraus, dass der Level der Blutgerinnungsfaktoren bei nahezu allen Zelltypen erhöht war. Die Anzahl abgestorbener Immunzellen stieg signifikant an und der Kontakt mit den Schadstoffen erhöhte die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung. Die Forscher waren sich nach dem Test sicher, dass Aerosole die Zellfunktionen verändert.

Das Forscherteam nimmt an, dass Faktoren, die Blutgerinnung auslösen, auch Entzündungen auslösen und umgekehrt. Setzt das eine ein, lässt das andere nicht lange auf sich warten. Aerosole sind so winzig, dass sie beim Einatmen direkt durch die Lungen in den Blutkreislauf gelangen, so das Ergebnis früherer Studien. Bei Menschen, die eine Herzkrankheit haben, kann der Einfluss der Aerosole auf die Markophagen tödlich sein. Makrophagen sind ein Hauptbestandteil der Ablagerungen, die sich an den Arterienwänden bilden können. Diese Ablagerungen können die Durchblutung blockieren und zu der Bildung eines Gerinnsels führen, welches wiederum einen Herzanfall oder einen Schlaganfall auslösen kann. "Aerosole produzieren viele Freie Radikale, die das Gewebe des Körpers zerstören. Unsere Untersuchungen beweisen, dass sie das Blut verändert und sich deshalb vermehrt Gerinnsel bilden", so William MacNee von der Universität Edinburgh.

Quelle: pte.at