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28.09.2024

30.06.2005

Flüssigchromatographie und Massenspektrometrie zur Analytik unpolarer Verbindungen

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Erst nach Einführung der Electrospray-Ionisation (ESI), für die Fenn 2002 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde und der chemischen Ionisation bei Atmosphärendruck (APCI) hat sich die Kopplung aus Flüssigchromatographie (LC) und Massenspektrometrie (MS) seit Mitte der 80er-Jahre zu einem der leistungsfähigsten Analysenverfahren entwickelt. ESI und APCI ermöglichen die simultane Überführung des LC-Eluates in die Gasphase und die Ionisation der Analyten. Die typischen Ionisationsmechanismen für beide Interfaces sind hierbei die Protonierung im positiven und die Deprotonierung im negativen Modus. Häufig werden auch Addukte der Analyten mit Ammonium-, Natrium- oder Chloridionen beobachtet. Aufgrund dieser "weichen" Ionisationsmechanismen sind ESI und APCI besonders gut für die Analytik stark polarer Substanzen geeignet, wobei die ESI-Bedingungen in der Regel noch schonender als die APCI-Bedingungen sind. Beim ESI-Prinzip wird an eine Kapillare, die das LC-Eluat ins Interface führt, eine Hochspannung angelegt. Diese sorgt gleichzeitig für die Überführung des Eluates in die Gasphase und für die Ionisation der Analyten. Im APCI-Interface findet dagegen zunächst die Verdampfung des Eluates in einer beheizten Kapillare statt, während die Ionisation anschließend durch eine Coronaentladung an einer Metallnadel erfolgt. ESI und APCI ergänzen somit die GC/MS mit Elektronenstoßionisation (EI) in idealer Weise. Diese Verfahren sind damit beispielsweise besonders gut für die Analytik von Pharmazeutika oder Peptiden geeignet.

Quelle: Aktuelle Wochenschau