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30.06.2024

26.09.2002

Identifizierung und Quantifizierung toxikologisch relevanter PAKs

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Ein Projekt der Umweltchemie an der Universität Lüneburg wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert: Fast 300.000 Euro wurden jetzt zur Unterstützung des Forschungsvorhabens "Identifizierung und Quantifizierung toxikologisch relevanter PAK-Metabolite und -Begleitstoffe, Hetero-PAK und substituierter PAK an Altlaststandorten und ihrem Verhalten im Aquifer" zur Verfügung gestellt.

Polycylisch Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen generell bei Verbrennungen, so zum Beispiel auch beim Grillen von Würsten oder - in erheblichen Mengen - im Zigarrettenrauch. PAK sind für den Menschen gefährlich, weil giftig. Sie können unterschiedliche Wirkungen bis hin zur Erzeugung von Krebserkrankungen hervorrufen. Umso wichtiger ist es daher, genauere Informationen darüber zu bekommen, wie sich diese häufig vorkommenden Stoffe in der Umwelt verhalten.
Eine besondere Rolle spielen sie deshalb auch im Bereich der Altlastenuntersuchung, etwa auf Betriebsgeländen ehemaliger Kokereien, Gaswerke oder Raffinerien. Dort kann die Konzentration bis zu mehreren Gramm pro Kilogramm Boden betragen. Besonders beachtlich, weil in der Umwelt sehr mobil, sind die Umwandlungsprodukte aus den PAK. Für diese Stoffe steht bisher noch keine geeignete Untersuchungsmethode zur Verfügung; sie werden deshalb weder in der Trinkwasserüberwachung noch im Monitoring von Altlasten routinemäßig verfolgt.

Genau hier setzt das Forschungsprojekt der Lüneburger Umweltchemie an, denn es will das bisher nur wenig verstandene Umweltverhalten solcher Substanzen untersuchen. Da die Aufgabenstellung sehr umfangreich ist, wird das Vorhaben in Kooperation mit anderen Teilprojekten innerhalb eines Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführt. Kooperationspartner sind dabei ein Ingenieurbüro in Hamburg, die Firmen ARCADIS in Darmstadt und LEG in Dortmund sowie die Universitäten Dresden und Tübingen.

Als zentrales Ergebnis des Forschungsprojektes wird von der Arbeitsgruppe um Professor Ruck Klarheit darüber erwartet, inwieweit Abbauprodukte der PAK aufgrund ihrer Mobilität eine größere Gefahr darstellen, als bisher angenommen.

Quelle: idw / Universität Lüneburg