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30.06.2024

26.09.2002

Der US-amerikanische Markt für Laborinformations- und Management-Systeme

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Der zunehmende Einsatz von Computern in Labors und strengere Vorschriften in der Pharmaindustrie und verwandten Branchen sind die zentralen Wachstumsmotoren für Laborinformations- und Management-Systeme (LIMS). Entsprechend prognostiziert die internationale Unternehmensberatung Frost & Sullivan dem US-amerikanischen Markt für LIMS ein Umsatzwachstum von knapp 125 Millionen US-Dollar im Jahr 2001 auf mehr als 305 Millionen US-Dollar im Jahr 2007. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstumsrate von 16,1 Prozent.

"Der kommerzielle LIMS-Markt hat sich seit den 1980ern stetig weiterentwickelt," so Justin Saeks, Research Analyst bei Frost & Sullivan. Ausgehend von reinen Applikationen zur Erfassung, Verwaltung und Dokumentation von Daten in der Qualitätskontrolle haben sich die Systeme zunehmend in die präklinische und klinische Forschung sowie die Produktion ausgedehnt. Zu Beginn noch äußerst wartungsintensiv und fast ausschließlich von Experten nutzbar, wurden LIMS außerdem immer anwenderfreundlicher.

Da LIMS die Zentralisierung von Information ermöglicht, die dann von Mitarbeitern, Kunden und Regulierungsinstanzen gleichermaßen abgerufen werden kann, sind immer mehr Labors an entsprechenden Lösungen interessiert. Die anhaltende Investitionsbereitschaft in die informationsintensive Life-Science-Industrie wird die Nachfrage weiter ankurbeln und damit den Trend zur Verbesserung der Integration in F&E-orientierten Labors voran treiben. "Bisher waren die LIMS-Anbieter vor allem auf die Zielmärkte Qualitätssicherung/Qualitätskontrolle- und andere Routinetest-Labors orientiert," erläutert Saeks. "Jetzt verschiebt sich der Schwerpunkt in Richtung Forschung und Entwicklung und weitere Segmente."

Die Ausstattung von F&E-Labors mit LIMS eröffnet den Systemanbietern zusätzlich die Möglichkeit, sich im derzeit äußerst lukrativen Markt für Wirkstoffforschung und -entwicklung zu engagieren. Vielen potenziellen Kunden mangelt es am technischen Know-how, wenn es um die Implementierung eigener Systeme geht. Selbst Unternehmen mit kompetenten IT-Abteilungen sind laut Frost & Sullivan weitgehend auf kommerzielle LIMS-Produkte angewiesen.

Wer sich im Markt durchsetzen will, muss qualitativ hochwertige Systeme zu niedrigen Preisen bieten können, da viele Kunden einen Anbieterwechsel aus Kostengründen nicht scheuen. Die Fähigkeit, ein Produkt an den individuellen Workflow eines speziellen Labors anzupassen, wird voraussichtlich viele kleinere Kunden anziehen, für die der Preis ein wichtiges Entscheidungskriterium darstellt. Weitere Wachstumschancen ergeben sich aus dem Bedarf an LIMS-Upgrades vor allem von Seiten kleiner Kunden. Wem es gelingt, falsche Versprechen zu vermeiden, wird sich dadurch auf der Basis von Vertrauen und Loyalität einen festen Kundenstamm sichern können.

Aus Kundenperspektive ist die Implementierung eines LIMS einer der besten Wege, wettbewerbsfähig zu bleiben. "Mit LIMS lassen sich nicht nur Prozesse im Bereich Qualitätssicherung/Qualitätskontrolle verbessern, sondern auch Kosten und Ressourcen sparen," meint Saeks. Zu den führenden Anbietern im Markt gehören Thermo Labsystems mit einem Umsatzanteil von 15,1 Prozent im Jahr 2001, gefolgt von Applied Biosystems (13,5 Prozent) und LabVantage Solutions (9,7 Prozent). Weitere Anbieter sind Beckman Coulter, LabWare, Chemware, Cimarron Software, Creon Lab Control, Forensic Technology, LabPlus, LIMS USA, PerkinElmer und RTS Life Sciences.

Titel der Analyse:
U.S. Laboratory Information Management Systems Markets (Report A202-55)

Quelle: Frost & Sullivan