Entwicklung und Anwendung analytischer Methoden zum Human-Biomonitoring von Flammschutzmitteln auf Basis von Phosphorsäuretriestern
Mach, Chantal - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (2014)
Flammschutzmittel auf Organophosphatbasis werden nach Absorption vielfach biotransformiert. Aus den Trialkyl- und Triarylphosphaten entstehen nach Hydrolyse die entsprechenden Dialkyl- und Diarylphosphat-Verbindungen. Die Tri- und Diarylphosphate werden durch Esterspaltung in die analogen phenolischen Verbindungen überführt. In der vorliegenden Arbeit wurden drei Biomonitoringverfahren entwickelt, optimiert und validiert, mit denen die Belastung des Menschen mit Organophosphatflammschutzmittel (OPFSM) erfasst werden kann. Mit einem der Verfahren sollten unterschiedliche Dialkyl- und Diarylphosphate, bei denen es sich um primäre OPFSM-Metabolite handelt, im Urin quantifiziert werden. Das Verfahren sollte so gestaltet werden, dass diese OPFSM-Metabolite im Urin von Personen der Allgemeinbevölkerung ohne berufliche Zusatzbelastung erfasst werden können. Mit dem zweiten Verfahren sollten die unveränderten OPFSM in der Muttermilch quantifiziert werden. Auch für dieses Biomonitoringverfahren wurde eine Erfassung der Belastung in der Allgemeinbevökerung angestrebt. Das dritte Analysenverfahren umfasste die quantitative Bestimmung von phenolischen Verbindungen in Urin, die unter anderen als Metabolite von aromatischen OPFSM gebildet werden. Für die ersten beiden Biomonitoringverfahren wurde deren Einsatzfähigkeit für bevölkerungsbezogene Studien zur OPFSM-Belastung sowie die Leistungsfähigkeit der dabei erfassten Biomonitoringparameter zur Beurteilung der Hintergrundbelastung untersucht. Mit dem dritten Verfahren wurde der Einfluss isomerer Strukturen auf die Konjugation der phenolischen Verbindungen an Glukuronid und Sulfat untersucht.