Analytik NEWS
Das Online-Labormagazin
05.11.2024

25.08.2020

Neue Methode zur simultanen Analyse von mehr als 1.000 Lebensmittel-Kontaminanten

Teilen:


Die Universität für Bodenkultur Wien und das K1 Kompetenzzentrum FFoQSI haben eine weltweit einzigartige Methode zur simultanen Bestimmung von über 700 sekundären Pilzmetaboliten, 500 Pestiziden, 150 Tierarzneistoffen und 50 Pflanzentoxinen entwickelt.

Die Methode baut auf einer an der BOKU entwickelten LC-MS/MS Plattform auf. Die gleichzeitige Bestimmung unterschiedlicher chemischer Substanzklassen kann künftig das Gesamtbelastungsmuster im Lebensmittel- und Futterbereich besser abbilden.

"Trotz der großen Anzahl von 1.400 Kontaminanten wie Mykotoxine, Pestizide und andere Rückstände können wir eine hohe Wiederholpräzision und Genauigkeit der Messungen gewährleisten", betont Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska, Leiter des Instituts für Bioanalytik und Agro-Metabolomics am Department IFA-Tulln der BOKU.

"Obwohl die maximalen Konzentrationen für viele Schadstoffe gesetzlich geregelt sind, wissen wir sehr wenig über das Auftreten von potentiell toxischen sekundären Stoffwechselprodukten in Lebensmitteln, die z.B. von Pflanzen und Schimmelpilzen produziert werden. Mehr holistische Ansätze - wie der unsere, der möglichst die Gesamtheit aller Lebensmittelkontaminanten simultan erfasst - liefern dazu wichtige neue Erkenntnisse", so Krska, dessen Team schon eine Reihe von neuen maskierten Biotoxinen entdeckt hat. Zudem liefert diese Technologie die Möglichkeit der Generierung von Prävalenzdaten von "Kontaminanten-Cocktails" für die Untersuchung von synergistisch toxischen Effekten.

Die neue Methode wurde im Rahmen der Dissertation von Doktorand David Steiner entwickelt und kommt beim FFoQSI Firmenpartner BIOMIN im Rahmen eines Futtermittel-Monitoringprogramms bereits erfolgreich zur Anwendung. Die Artikel von Sulyok & Krska gehören derzeit zu den meist zitierten Publikationen in diesem Fachbereich, was den beiden Autoren auch den Status eines top 1% "most cited authors" im Web of Science einbrachte.

Quelle: Universität für Bodenkultur, Wien