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04.07.2024

16.04.2012

Prototyp eines optischen Sauerstoff-Messgeräts und neue spektroskopische Techniken vorgestellt

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Mit neuesten Forschungsergebnissen präsentieren sich Wissenschaftler der Universität Potsdam auf der ANALYTIKA vom 17. bis 20. April 2012 in München. Auf der Leitmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie stellen sie zwei spektroskopische Technologien und den Prototyp eines optischen Sauerstoff-Messgeräts vor.

Die Messung der Signalabklingzeiten von Lumineszenzsonden erlaubt die optische Bestimmung von pH-Werten beziehungsweise der O2-Konzentration. Im Vergleich zu elektrochemischen Techniken ermöglicht die Methode den Bau preiswerter, miniaturisierter Sonden, mit denen Sauerstoffgehalt und pH-Wert in kleinen Probenvolumina und Zellkulturen gemessen werden können. Ein Anwendungsgebiet ist die Echtzeit-Überwachung von biotechnologischen Prozessen, wie dem Brauvorgang. Die Verwertung der Ergebnisse erfolgt über die Ausgründung Colibri Photonics.

Die laserbasierte Ionenmobilitätsspektrometrie beruht auf der Laserionisation von Molekülen und deren Trennung nach ihrer Größe in einem elektrischen Feld. Die Substanzen können in Echtzeit und mit sehr hoher Empfindlichkeit nachgewiesen werden. Die Anwendung der Laserionisation ermöglicht im Vergleich zu traditionellen IM-Spektrometern eine sehr hohe Nachweisselektivität. Potenzielle Anwendungsgebiete liegen im Nachweis von pharmazeutischen und umweltrelevanten Substanzen, wie den Neuroleptika, Pestiziden und Mykotoxinen.

Außerdem wurden an der Universität Potsdam in Kooperation mit der Firma Colibri Photonics der Prototyp eines optischen Sauerstoff-Messgeräts und dazugehörige Mikrosonden entwickelt. Aufgrund des nahezu unbegrenzten Miniaturisierungspotenzials optischer Sonden lassen sich Messungen in kleinsten Volumina realisieren. Störende Hintergrundfluoreszenz, wie sie beispielsweise an biologischen Proben entsteht, wird durch ein innovatives Messverfahren zuverlässig ausgeblendet. Anwendungsgebiete sind unter anderem Zellzucht und Zellforschung, Mikroverfahrenstechnik und Lab-on-a-chip-Systeme, Analysen und Diagnosen vor Ort.

Quelle: idw / Universität Potsdam