21.03.2019
Neonicotinoide - Rückstandssituation in Obst und Gemüse
Ellen Scherbaum, Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart
Bereits im Jahr 2003 hat das CVUA Stuttgart eine Methode zur Bestimmung von Neonicotinoiden erarbeitet und veröffentlicht. Damals gab es eine Vielzahl von Beanstandungen wegen Überschreitungen der Höchstgehalte für diese zu dieser Zeit noch relativ neue Wirkstoffklasse in Obst und Gemüse.
In der Zwischenzeit wurden die Höchstgehalte für diese Stoffe EU-weit harmonisiert und Überschreitungen sind selten. Doch in den letzten Jahren hat die Stoffgruppe erneut auf sich aufmerksam gemacht: die Stoffe sind bienentoxisch. Die EU-Kommission hat deshalb im Sommer 2018 entschieden, dass drei dieser Stoffe nur noch bei Anbau unter Glas verwendet werden dürfen. Grund für uns noch einmal auszuwerten, wie die Rückstandssituation in Obst und Gemüse derzeit ist.
Maria Roth, Amtsleiterin des CVUA Stuttgart, sagte 2004 in einem Interview: "Es ist keine Schwierigkeit, Obst und Gemüse auf 200 verschiedene Pestizide zu untersuchen und keine Rückstände zu finden. Die Kunst besteht darin, die richtigen Wirkstoffe nachzuweisen. Dabei ist das CVUA 2003 einen großen Schritt vorangekommen: die Prüfer haben eine Methode entwickelt, dank der sie eine relativ neue Pestizidgruppe, die Neonicotinoide, nachweisen können. Prompt ist die Beanstandungsquote bei Nachtschattengewächsen wie Tomaten und Auberginen in die Höhe geschnellt."