22.04.2022
Micro-CT-Geräte für in-situ-Messungen
Was geschieht im Inneren eines Betons, wenn er mit Säure in Kontakt kommt? Wie saugfähig ist ein Papiertaschentuch? Wie stark ändert sich das Volumen von Batterien unter bestimmten Spannungs- und Strombedingungen? Ist die innere Struktur von Tabletten derart beschaffen, dass sie sich zum richtigen Zeitpunkt auflösen und den Wirkstoff optimal freisetzen?
Antworten auf diese und andere materialstrukturelle Fragen liefern zwei neue hochinnovative Micro-CT-Geräte im Tiefgeschoss des Physikgebäudes der TU Graz am Campus Neue Technik. Die Geräte erlauben tiefe Einblicke bis in den Nanometer-Bereich von Materialien jeglicher Art, ohne die Materialproben zu zerstören.
Stärkung der universitären Grundlagenforschung
Die Geräte wurden am 20. April im Beisein der Rektoren von Med Uni Graz, TU Graz und Uni Graz der Öffentlichkeit präsentiert. Die drei Grazer Universitäten haben die Micro-CTs im Rahmen des Graz-µCT consortium angekauft, mit finanzieller Unterstützung durch eine F&E-Infrastrukturförderung der Österreichischen Forschungsgesellschaft FFG. Ziel des Kaufs war es, die Grundlagenforschung an den Unis in den Bereichen Medizin, Pharmaforschung, Geologie, Metallurgie sowie in der Papier- und Zellstofftechnik mit in-situ-Experimenten zu bereichern.
Österreichweit einzigartige Forschungsinfrastruktur
Die neuen Geräte sind die ersten in Österreich, die in-situ-Messungen ermöglichen. Sie wurden von der Firma TESCAN entwickelt, um den Anforderungen der Forschungsarbeiten gerecht zu werden. Zukünftig stehen sie nicht nur den Konsortiumsmitgliedern zur Verfügung. Auf Anfrage können auch externe Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen diese österreichweit einzigartige Infrastruktur nutzen bzw. mit dem Graz-µCT consortium zusammenarbeiten.
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Quelle: Technische Universität Graz