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15.09.2024

01.02.2007

Neue Biomarker für die Krebstherapie

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Wichtige Aussagen über den Erfolg oder Misserfolg neuer Krebstherapien können die so genannten Biomarker liefern. Dies sind körpereigene Stoffe, deren Menge im Blut sich während einer Tumorerkrankung verändert. Die Bestimmung der Biomarker im Blut von Patienten kann daher in Zukunft eine einfache und wenig belastende Methode zur Einschätzung des Therapieverlaufs sein. Im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes wird die ProQinase, eine Geschäftseinheit der KTB Tumorforschungsgesellschaft mbH der Klinik für Tumorbiologie Freiburg, die Identifizierung von neuen potentiellen Biomarkern vorantreiben.

Seit Januar diesen Jahres ist die ProQinase Mitglied im "European Consortium for Angiogenesis Research", das von der EU mit rund 6 Millionen Euro gefördert wird. Ziel des integrierten Forschungsprojektes ist die Erforschung der Mechanismen, die die Blutgefäßneubildung (Angiogenese) bei Tumorerkrankungen steuern sowie die Entwicklung neuer Therapieansätze. Insgesamt sind 14 Partner aus neun Ländern an dem Forschungsverbund beteiligt, der von der Universität Bergen, Norwegen, koordiniert wird.

Die ProQinase verfügt über eine umfassende Technologieplattform für die Entwicklung von Proteinkinase-Inhibitoren sowie für die Entwicklung und Durchführung von Biomarker-Tests. Das Unternehmen gehört inzwischen zu den weltweit größten Anbietern von Proteinkinasen und den damit verbundenen Dienstleistungen. Im Rahmen des EU-Projektes werden diese Ressourcen unter Leitung von Dr. Michael Kubbutat (Leiter Forschung und Entwicklung, ProQinase) vor allem zur Erforschung von neuen potentiellen Biomarkern eingesetzt.

"Der Identifizierung und Entwicklung von Biomarkern kommt für die Überprüfung und Anwendung neuer Therapien bei Tumorerkrankungen eine wachsende Bedeutung zu. Biomarker erlauben zum einen die Überprüfung des Wirkmechanismus und des Therapieerfolges am behandelten Patienten und können weiterhin helfen, für die verschiedenen Tumorpatienten die jeweils beste Therapieform zu wählen," erklärt Kubbutat. "ProQinase bietet bereits verschiedene Biomarker-Tests zur Durchführung im Rahmen von klinischen Studien an, doch fehlen für die meisten der neu entwickelten Therapieansätze geeignete Biomarker. Mit Hilfe der EU-Fördermittel kann die ProQinase ihre Anstrengungen deutlich verstärken, in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern aus Hochschulen und Industrie neue Biomarker zu entwickeln."

Quelle: idw / Universität Freiburg