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15.09.2024

25.05.2007

Max-Planck-Innovation schließt Lizenzvereinbarungen über Technologie zu unbegrenzter Bildauflösung in der Mikroskopie ab

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Max-Planck-Innovation GmbH, die Technologie-Transfer-Einrichtung der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Deutschlands führender Forschungsorganisation für Grundlagenforschung, gibt heute den Abschluss einer Co-Lizenzvereinbarung mit Leica Microsystems und Carl Zeiss MicroImaging GmbH bekannt. Im Rahmen der Vereinbarung haben die beiden Firmen bestimmte Verwertungsrechte für die so genannte RESOLFT-Technologie (engl.: reversible saturable optical fluorescent transitions) erworben, die in der Mikroskopie mit sichtbarem Licht und normalen Linsen eine molekulare Auflösung ermöglicht.

Mit der Technologie wird die in der Mikroskopie seit Jahrhunderten als unüberwindbar geltende Beugungsgrenze der Auflösung durchbrochen und eine Auflösung in der Größenordnung eines Farbstoffmoleküls, d. h. von ein oder zwei Nanometern ermöglicht. Zwar ermöglicht eine Reihe von Technologien, wie z. B. die Elektronenmikroskopie, die Abbildung von Viruspartikeln, subzellulären Strukturen und Makromolekülen, aber die RESOLFT-Fluoreszenzmikroskopie erlaubt es Wissenschaftlern zum ersten Mal, diese Strukturen innerhalb von lebenden Zellen zu beobachten, ohne sie dabei zu zerstören.

Beide Lizenznehmer wollen mit Hilfe der RESOLFT-Technologie neuartige Mikroskope und bildgebende Verfahren entwickeln. "Wir haben uns für eine co-exklusive Lizenzvergabe entschieden, um den deutschen Industriestandort zu stärken," sagt Jörn Erselius, Geschäftsführer von Max-Planck-Innovation. "Wir wollen die Anzahl der Co-Lizenzen aber auf drei beschränken, d. h. eine Lizenz ist noch zu vergeben. Außerdem ist die Technologie noch für Lizenznehmer verfügbar, die sie zur Herstellung dauerhafter Strukturen in hoher dreidimensionaler Auflösung nutzen wollen."

"Die Carl Zeiss MicroImaging GmbH ist beständig auf der Suche nach Methoden, die ein besseres Verständnis biologischer Prozesse auf der molekularen Ebene ermöglichen," sagt Dr. Ulrich Simon, Geschäftsführer und CEO der Carl Zeiss MicroImaging GmbH. "Im Unterschied zu anderen Verfahren der Auslöschung von Fluoreszenz zur Verbesserung der optischen Auflösung kommt RESOLFT mit wesentlich weniger Leistung aus und reduziert damit die Probenbelastung. Das eröffnet große Möglichkeiten zur Geschwindigkeitserhöhung durch Parallelmessungen in der Probe. Die Carl Zeiss MicroImaging GmbH ist überzeugt, dass diese Eigenschaften die RESOLFT Methode den Live Cell Imaging Applikationen vergleichbar machen wird und damit zu einem unverzichtbaren Werkzeug moderner mikroskopischer Bildgebungsverfahren wird."

"Wir sind sehr begeistert von dem Potenzial der RESOLFT-Technologie als wichtiges Werkzeug für die biologische Forschung", sagt Dr. Martin Haase, Leiter der Division Life Science Research bei Leica Microsystems. "Unsere Zusammenarbeit mit Prof. Hell und seinem Team vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie hat erst kürzlich zur Entwicklung der preisgekrönten hoch auflösenden STED-Mikroskopie geführt, die unseren Kunden bald als kommerzielles Produkt zur Verfügung stehen wird. Wir sind zuversichtlich, dass auch die RESOLFT-Methode, in ähnlicher Weise wie STED, den Zugang für neue Forschungsexperimente öffnen und somit Bahn brechende neue Forschungsergebnisse zeitigen wird."

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft