24.10.2006
Dr. Norbert Trautmann wird mit dem Glenn T. Seaborg Award for Nuclear Chemistry ausgezeichnet
Dr. rer. nat. Norbert Trautmann, Leitender Akademischer Direktor am Institut für Kernchemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wird von der American Chemical Society (ACS) mit dem Glenn T. Seaborg Award for Nuclear Chemistry ausgezeichnet. Wie die ACS, die größte berufsständische Organisation für Chemiker in den USA dazu mitteilte, erhält Dr. Trautmann den Preis für seine Leistungen auf den Gebieten der schnellen chemischen Trennungen und der Lasermassenspektrometrie.
Norbert Trautmann, geboren 1939 in Straubing, hat an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Chemie studiert und anschließend auf dem Gebiet der Kernchemie promoviert. Nach einer Assistenz am damaligen Institut für Anorganische Chemie und Kernchemie der Uni Mainz und einem Postdoc-Aufenthalt bei Glenn Seaborg und Albert Ghiorso am Lawrence Berkeley Laboratory war Trautmann zunächst stellvertretender Betriebsleiter des Forschungsreaktors TRIGA Mainz und ab 1991 dann für 15 Jahre der Betriebsleiter des Mainzer Reaktors, der als einer von nur zwei Kernreaktoren an einer deutschen Hochschule maßgeblich zur Forschungsleistung und zum Kompetenzerhalt auf dem Gebiet der Kern- und Radiochemie in Deutschland beiträgt.
Markenzeichen der Mainzer Kernchemie ist die Erzeugung kurzlebiger Spalt- und Kernreaktionsprodukte und ihre Untersuchung mit schnellen chemischen Trennverfahren. Bei diesen Trennverfahren kann ein chemisches Element innerhalb weniger Sekunden aus einem komplexen Gemisch vollautomatisch abgetrennt werden. Trautmann hat zu der Entwicklung dieser Verfahren und ihrer Anwendung bei zahlreichen verschiedenen Elementen wesentlich beigetragen. Im Weiteren war er entscheidend daran beteiligt, die Resonanzionisationsmassenspektrometrie, auch Lasermassenspektrometrie genannt, für Untersuchungen bei den schwersten Elementen zu nutzen. Mit dieser höchst empfindlichen Methode ist eine Ultraspurenanalyse, das heißt der Nachweis auch von kleinsten Mengen bestimmter Elemente, möglich. So kann beispielsweise Plutonium in Umweltproben auch bei äußerst geringem Vorkommen bestimmt werden.
Quelle: idw / Universität Mainz