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15.09.2024

30.08.2006

Hochalpiner Spion für europäische Luftschadstoffe

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1931 wurde die am höchsten gelegene Forschungsstation Europas eingeweiht. Im rennommierten Umweltforschungszentrum arbeiten heute Wissenschaftler an über 25 in- und ausländischen Forschungsprojekten. Darunter auch Empa-Forscher. Sie haben sich auf den Einfluss der Luftfremdstoffe auf unser Klima und die Luftqualität spezialisiert. Unter dem Motto "Top Science at the Top of Europe" gewährten sie heute den Medien zusammen mit der Akademie der Naturwissenschaften, mit der internationalen Stiftung Hochalpine Forschungsstation Jungfraujoch und Gornergrat (HFSJG), mit MeteoSwiss, dem PSI, der EPFL und der Universität Bern einen exklusiven Einblick in die aktuellen Untersuchungen.

Von unserer Industriegesellschaft verursachte Spurengase tragen zu globalen Phänomenen wie dem Ozonloch und der Klimaerwärmung bei. Langzeitmessungen an geeigneten Standorten sind notwendig, um das Ausmass der Emissionen, die Schadstoffquellen und die zeitlichen Veränderungen (d.h. eine Ab- oder Zunahme) dieser umweltrelevanten Substanzen in der Atmosphäre zu ermitteln. Die hochalpine Forschungsstation Jungfraujoch ist dafür geradezu ideal; hier, auf einer Höhe von 3580 Meter über Meer hat die Empa hoch empfindliche Messgeräte installiert, um Luftschadstoffe auch noch in kleinsten Mengen kontinuierlich messen zu können - bis zu Konzentrationen im "ppt"-Bereich, also ein Teilchen der Substanz X auf eine Billion Teilchen Luft.

Aufgrund ihrer zentralen Lage inmitten des hoch industrialisierten Europa und der geringen lokalen Verschmutzung eignet sich die Messstation Jungfraujoch besonders gut für die Erforschung der Schadstoffemissionen in der Schweiz und in Europa. Durch die Kombination der langjährigen kontinuierlichen Messreihen mit meteorologischen Modellen können die Forscher der Empa die Verschmutzung bis zu den Quellen zurückzuverfolgen.

Auch das Ausmass der Emissionen kann abschätzt werden, wie zum Beispiel für das Lösungsmittel 1,1,1-Trichlorethan (0.3 bis 3 Tonnen / Jahr). Vergleichen wir diese Emissionswerte mit den von den einzelnen Ländern deklarierten Daten, lassen sich internationale Vereinbarungen wie das Kyoto- oder das Montreal-Protokoll (zur Reduktion von Ozonkillern, wie FCKW) unabhängig überprüfen. Aufgrund der einzigartigen Lage und des umfassenden Messprogramms spielt die Messstation Jungfraujoch auch eine wichtige Rolle in europäischen und globalen Messnetzen. Die Station ist eine von 23 globalen Stationen im GAW-Programm ("Global Atmosphere Watch") der WMO (World Meteorological Organisation) und eine von wenigen Stationen weltweit , wo kontinuierlich mehrere Dutzend halogenierte Verbindungen gemessen werden.

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Quelle: Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA)