18.08.2006
Schavan baut Forschung an Fachhochschulen aus
Bundesforschungsministerin Annette Schavan will die wachsende Bedeutung der Fachhochschulen in der Forschung ausbauen. "Die Fachhochschulen prägen mit ihren Spitzenleistungen in der angewandten Forschung und praxisorientierten Lehre die deutsche Hochschullandschaft maßgeblich mit. Die Fachhochschulen bringen wichtige Innovationen in Kooperation mit Unternehmen rasch voran und bilden Fachkräfte für den Bedarf der Wirtschaft aus. Wir werden die kreativen Potenziale stärker fördern und die Mittel für die Forschung an Fachhochschulen deshalb bis 2008 verdreifachen", sagte Schavan am Donnerstag in Berlin. Standen 2005 noch 10 Millionen Euro zur Verfügung, sind im laufenden Jahr schon 15 Millionen Euro vorgesehen. In dieser Legislaturperiode werden die jährlichen Mittel für die Forschung an Fachhochschulen auf 30 Millionen Euro steigen.
Das neue Programm für die Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen (FHprofUnd) soll den anwendungsnahen Wissens- und Technologietransfer zwischen den Fachhochschulen und Unternehmen weiter verbessern. Zudem sollen in den Projekten die Studierenden für die Arbeit in der Wirtschaft forschungsnah qualifiziert werden. Gleichzeitig kann das Personal aus den Unternehmen Einblick in anwendungsorientierte Forschung erhalten und damit auch einen Zugang zu den Wissensbeständen der Fachhochschulforscher. "Die Forschung an Fachhochschulen ermöglicht schnelle Problemlösungen und zielgenaue Weiterentwicklungen. Diese schnellen Prozesse sind wichtig für die Spitzenstellung Deutschlands in Wissenschaft und Wirtschaft", hob Schavan hervor.
Die Forschungsministerin unterstrich die große Bedeutung der Fachhochschulen auch im Bereich der Ausbildung. "Die weltweit anerkannte deutsche Ingenieurausbildung findet zum großen Teil an den Fachhochschulen statt." Dies werde sich zukünftig auch in entsprechender finanzieller Förderung ausdrücken.
Das BMBF hat zwischen 2004 und 2006 255 Projekte an Fachhochschulen mit insgesamt 35 Millionen Euro gefördert. Die ostdeutschen Fachhochschulen waren mit rund 13,5 Millionen Euro bei der Projektförderung sehr erfolgreich. Unter den 20 antragsstärksten Fachhochschulen sind allein elf ostdeutsche Hochschulen. Insgesamt beteiligen sich über 900 Forschungspartner an den Vorhaben. Davon waren 460, also über 50 Prozent, kleine und mittlere Unternehmen.
In den Ingenieurwissenschaften sind bei den mehr als 150 Fachhochschulen in Deutschland rund 186.000 Studierende eingeschrieben, die von über 7.500 Professoren in Forschung und Lehre ausgebildet werden. Über zwei Drittel der jährlich rund 37.000 Absolventen in den Ingenieurwissenschaften in Deutschland kommen aus den Fachhochschulen. Vor diesem Hintergrund sei die stärkere Berücksichtigung der Fachhochschulen an der Projektförderung des BMBF besonders wirkungsvoll sagte Bundesministerin Schavan: "Die Fachhochschulen sind die Talentschmiede für künftige Ingenieurgenerationen in Deutschland."
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)